Lyrisches von Helmut Maier

Vom Sammeln

Einige Münzen hebe ich auf,
normale und Sonderprägungen,
sie nehmen an Wert zu, nicht wahr?
Alte Kalender zu Hauf,
ich will doch nachschauen können,
was vor vielen Jahren geschah,
ganz im persönlichen Bereich.
Alte Briefe, die mich erinnern,
wann meine Mutter
die Presswehen hatte
und in die Klinik fuhr
mit dem Taxi
und mich gebar.
Briefe auch mit schönen
Briefmarken oder Stempeln
oder seltsamen Aufdrucken.
Sind sie nicht kostbar?
Oder Biefchen, die ich selber schrieb,
als Zehnjähriger, wie könnte ich sie
wegwerfen?
Oder frühere Gedichte von mir.
Vielleicht werden sie eines Tages
doch noch veröffentlicht
in einem richtigen Verlag?

12 Kommentare

  1. quersatzein

    Ein Aprilscherz wird das nicht gewesen sein, Helmut.
    Ich sehe dich tatsächlich als Sammler, Horter und Bewahrer von Erinnerunsgsstücken und kleinen Kostbarkeiten.
    Hab weiterhin viel Befriedigung dabei!
    Einen herzlichen Gruss,
    Brigitte

  2. Helmut

    Du hast vollkommen Recht, liebe Brigitte: so ist es! Erinnerungen ohne „Belegstücke“ sind sehr leicht flüchtig! Da bedarf es derer durchaus. Jedenfalls bei mir!

    Ebenfalls herzlichen Gruß
    Helmut

  3. lintschi

    das klingt einerseits echt entzückend.
    und andrerseits wünsche ich dir von ganzem herzen, dass sich dein wunsch nach einem verlag erfüllt. du hättest es so verdient!

    ganz lieben gruß
    lintschi

  4. Helmut

    Danke sehr, liebe lintschi, für dein Lob und den frommen Wunsch für einen Verlag. Na ja, es wird oder es wird nicht. Das wird nicht mein Sammeln bis zu meinem Tod beeinflussen.

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  5. Edith

    Mein Mann sagte einmal zu mir: Für deine Sammelstücke muss ich irgendwann noch einen Raum anbauen. Lächel, nun, da die Kinder raus sind, habe ich tatsächlich eine Wand eines Kinderzimmers dafür auserkoren. Ich bin gern dort, an diesem Ort, der voller Erinnerungen ist, die habhaft sind. Sogar Steine sind dabei…
    Oh, ja, Helmut, ich verstehe dich nur zu gut. So etwas wird zur Leidenschaft mit tiefem Sinn dahinter…
    Herzlichst dir eine gute Kar-Woche von mir.

  6. Helmut

    Ich habe wieder einmal erkannt, was für eine Seelenverwandte ich in dir habe, liebe Edith: auch eine Sammlerin! Das ist sehr schön, wenn man eine Person kennt, die das gleiche Faible hat! Vielen Dank für diese Meldung! Steine sind bei mir „natürlich“ auch dabei! Zwei Platten von Versteinerungen aus den Pyrenäen liegen als „Ablage“ auf meinem Fensterbrett!

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  7. Edith

    Oh ja, dies freut mich auch, lieber Helmut. Und du hast ja echte Raritäten auch dabei.
    Mein Nachdrücklichster Stein ist einer, den ich in den Dolomiten gefunden habe, der Ähnlichkeit mit dem Felsmassiv hat, bei dem ich ihn gefunden habe…
    Und nachher gehe ich Kräuter sammeln, lach. Vogelmiere, Giersch, Sauerlumpe, Gundermann, Taubenessel – und alle zum Quark, denn heut gibts Kartoffeln und Kräuterquark… Aber nur aus eigenem Garten, in der Wildnis kann man nicht mehr sammeln, hier bringen sie gerade Klärschlamm auf Felder und Wiesen – abartig schon der Gestank. Es vergällt einem das Essen…
    Dir alles nur Gute
    von mir.

  8. Helmut

    Vielen, vielen Dank für deine Bestätigung unserer Leidenschaft, liebe Edith!
    Es ist eine bunte Welt, in die wir immer wieder eintauchen können. Un d die Natur ist so großartig, wenn sie nicht verhunzt wird.

    Ganz liebe Grüße auch zurück
    Helmut

  9. Edith

    Ich danke dir einfach mal wieder für deine Freundschaft, die mir so wichtig geworden ist….

  10. Helmut

    Ich fühle mich sehr geehrt, liebe Edith! Tausend Dank. Mir geht es auch so ….

  11. Bruni | Wortbehagen

    Sammeln ist eine Leidenschaft. Lieber Helmut, da kann ich Dir nur zustimmen.
    Es ist schön, etwas zu haben, an dem eine Geschichte hängt 🙂
    Ohne meine Erinnerungsstücke würde mir so viel fehlen.

    Ganz herzlich, Bruni

  12. Helmut

    Danke vielmals für deine Zustimmung, liebe Bruni! Ja, es hängt eben eine ganze Geschichte an jedem Stück. Gut, wenn es nicht fehlt!

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

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