Lyrisches von Helmut Maier

Das Leben

Der Baum,
uralt steht er da,
uralt.

Der Fluss,
jede Sekunde neu.
Je schneller seine Wasser fließen.
Aber uralt.

Der Wald,
wie viele Bäume!
Uralt,
wenn nicht der Mensch ihn tötet,
die Bäume fällt,
das Feuer in ihm ausbrechen lässt.
Aber da, wo das nicht geschieht:
Uralt dastehend
wie der einzelne Baum.

Das Wasser,
ohne es kein Leben.
Uralt wie das Leben
der Menschen
und Tiere
und Pflanzen.

Wie gehen wir um mit dem Leben?

Noch ist das Leben live.



8 Kommentare

  1. Jeanne

    Sehr schönes Gedicht! Beim Lesen der ersten Strophe musste ich an den Anfang von Rilkes erstem Sonett denken: „Da stieg ein Baum“. Es geht hier um einen ganz konkreten Baum, aber ein Nachhall schwingt mit im Ohr.

  2. Quer

    Leben ist kostbar. Das wird einem beim Lesen dieser Zeilen bewusst.
    Gehen wir sorgsam damit um!
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  3. Helmut

    Liebe Jeanne,

    Schön, dass Du hier reingeschaut hast. Hab vielen Dank für Dein freundliches Urteil!
    Die Erinnerung an Rilke freut mich natürlich ungemein!

    Ganz liebe Grüße
    Helmut

  4. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Ja, Leben – vor allem der kommenden Generationen – ist wirklich kostbar. Wir müssen es unbedingt schützen!

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. Anna-Lena

    Mir fiel dazu spontan die heutige Trauerfeier für Prince Philip ein, ein Mann wie ein Baum, mit Geradlinigkeit, Standfestigkeit, zum Anlehnen und als Lebensstütze einer Frau, die noch lebt, aber nun doch so zerbrechlich und alleine ist, dass die Sorge um ihr Leben doch in den Vordergrund tritt. Mögen alle ihre Lieben liebe-voll mit ihr umgehen und sie nun stützen.

    Nachdenklich,
    Anna-Lena

  6. Syntaxia

    Damit hast du zwei ganz wichtige Lebensgrundlagen für uns Menschen hervorgehoben. Sie werden uns überleben, möglicherweise die Menschheit insgesamt. Falls sie nach ihr noch lebensfähig sind…je nachdem, was der Mensch übrig lässt, wenn er sich selbst vernichtet hat.
    In meiner verbleibenden Lebenszeit mag ich die Bäume, sind sie mir immer wieder nah….

    Liebe Grüße,
    Syntaxia

  7. Helmut

    Liebe Anna-Lena,

    Vielen Dank für Deine Nachdenklichkeit. Ich habe auch im Fernsehen etwas davon gesehen. Natürlich ist das unglaublich traditionell (etwas verstärkt natürlich durch die Corona-Zeit), aber es berührt schon. Und die Queen, dass die da so ohne Unterstützung sitzen musste – ich finde das übermenschlich.

    Hab lieben Dank nochmal und
    liebe Grüße Dir persönlich.
    Helmut

  8. Helmut

    Liebe Syntaxia,

    Dass die uns überleben, ist keine Frage. Bloß wie das mit den Menschen so weitergeht, bleibt unklar – und ist eine unglaubliche Aufgabe für alle Menschen! Die Bäume und das Wasser, wie herrlich die doch oft ausfallen!

    Liebe Grüße
    Helmut

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