Ach, wie verbogen bist du doch, Zeit:
ich habe dich nie recht verstanden.
Diese Aussage aus einem Gedicht aus älterem Archiv möchte ich dem Text voranstellen, weil mir selber beim Lesen erneut deutlich geworden ist, wie mehrdeutig sie sein kann. Nun das Gedicht selber:
Ach!
Ach, wie verbogen bist du doch, Zeit:
ich habe dich nie recht verstanden.
Du bist nicht verrückt und du bist nicht gescheit;
du verläufst grad so zwischen den Quanten.
Ach, wie gekrümmt bist du leider, du Raum:
wie gekrümmt sind die Leiber, die Buckel.
Du nährst uns und wehrst nicht Visionen und Traum:
doch wir hängen zu sehr noch am Nuckel.
Ihr tut nichts, ihr seid nichts;
ihr seid alte Tanten.
Ach, und ihr seid nichts als rostende Wanten.
Ihr ruht nicht , ihr seid nichts;
ihr lasst uns nur suchen.
Bei euch können Sinn wir und Grund niemals buchen.
Ach, wie verbogen bist du doch, Zeit:
ich habe dich nie recht verstanden.
Du bist nicht verrückt und du bist nicht gescheit;
du verläufst grad so zwischen den Quanten.
Ach, wie gekrümmt bist du leider, du Raum:
wie gekrümmt sind die Leiber, die Buckel.
Du nährst uns und wehrst nicht Visionen und Traum:
doch wir hängen zu sehr noch am Nuckel.
Wenn ich deinen Beitrag „Novemberende“ betrachte, so denke ich daran, welch ein Schnippchen die Zeit uns immer wieder neu schlägt.
Wie ein Ertrinkender versuchen wir uns an sie zu klammern, zu halten und anzuhalten, als hinge nur alles von ihr ab.
Dabei haben wir nicht gelernt, allem seinen Lauf zu lassen, auch der Zeit.
Herzlich
Anna-Lena
Danke für diesen sehr eindrücklichen Gedanken, liebe Anna-Lena.
Ganz liebe Grüße Dir.
Helmut