Lyrisches von Helmut Maier

Lake District

In ehrfurchtsvoller Erwartung
hab ich das Land bereist,
in dem das Dichten blühte:
das Wordsworth-Land.

Empfangen hat es mich
rings um die Seen
mit allen Tönen
der Grünpalette,
mit Einsprengseln
von Felsengrau und braunen Pflanzenresten
und auch mit einer Überfülle
von Blumengärten,
die in die wilde Natur
wie selbstverständlich überschwappen
in Cumbria.

Plain living und high thinking
umfingen in Dove Cottage mich
und leise Schauer des Erstaunens
über das edle Zuhause
des Dichterfürsten durchfuhren mich
im Rydal Mount.

9 Kommentare

  1. Rachel

    Lieber Helmut,
    dort also warst du, hast die Heimat von William Wordsworth besucht, das find ich toll!!! Ich sah sein Haus mal irgendwo in Google – sehr beeindruckend allein schon von außen.

    „Das Auge, es muss einfach sehn,
    Das Ohr auch können wir nicht stillen,
    und unsre Körper fühlen, wo sie gehen und stehn, 
    mit oder ohne Willen.

    Genauso weiß ich, dass es Mächte gibt,
    die sich von selber unserm Geist einprägen,
    dass diesen Geist zu nähren uns beliebt
    mit aus Passivität gebor’nem Segen.“

    Ich glaub, da gibt es noch zwei oder drei Strophen, die mir grad nicht einfallen, aber da schau ich doch gleich nachher nach, lächel… denn ich bin ein Fan von ihm!!!

    Lieber Helmut, ich hoffe, du teilst uns noch einige Eindrücke mit die du gesammelt hast.
    Dir alles Gute
    Edith

  2. Helmut

    Liebe Edith,

    „Denn William Wordsworth ist in all seinem Anachronismus moderner denn je.“ So lese ich auf dieser Website: https://www.deutschlandfunk.de/in-deutschland-ein-noch-zu-entdeckender-dichter.700.de.html?dram:article_id=85434 .

    Dem kann ich wohl zustimmen, wenn auch der Begriff „modern“ näher bestimmt werden muss. Doch dazu vielleicht später!

    Auf der genannten Seite fand ich übrigens auch das noch:

    … Das Auge, es muss einfach sehn ;
    Das Ohr auch können wir nicht stillen ;
    und unsre Körper fühlen, wo sie gehen & stehn,
    mit oder ohne Willen.

    Genauso weiß ich, dass es Mächte giebt,
    die sich von selber unserm Geist einprägen –
    dass diesen Geist zu nähren uns beliebt
    mit aus Passivität gebornem Segen.

    Du glaubst, inmitten all der mächtgen Summe
    des, was doch immer zu uns spricht,
    dass uns hienieden nichts von selber komme,
    wir ewig Suchende sein müssen, nicht?

    Dann frag nicht, warum hier, allein,
    im Traumgespräch mit Bäumen,
    ich sitz, auf diesem alten grauen Stein,
    um aus der Zeit mich fortzuträumen.

    Was hier übrigens einzutippen war, konnte ich mit einer heute erstandenen externen Tastatur eingeben. In England ist nämlich die Tastatur meines Laptops kaputt gegangen, so dass nur eine Eingabe mit Hilfe einer schließlich eingerichteten Bildschirmtastatur möglich war: also sozusagen mit dem Vogelsuchverfahren.

    Ja, es kommt gelegentlich noch mehr nach. Danke jedenfalls für Deinen lieben Kommentar, den ich sehr zu schätzen weiß.

    Herzliche Grüße
    Helmut

  3. Rachel

    Lieber Helmut,
    dann freu ich mich jetzt schon auf alles noch von dir Kommende dazu!!!
    Prima und DANKE für den Link und das vollständige Gedicht!!!
    Als ich es heut Vormittag hier aus dem Kopf schrieb, habe ich nicht bedacht, dass die Rechtschreibung damals ja noch eine andere war, aber dies ist kein Abbruch. Jetzt habe ich die anderen Strophen wieder verinnerlicht in meinem Kopf, lächel DANKE!!!

    Zum Lyriker selbst, ich habe ihn im Fach *Weltliteratur* damals im Studium kennen und lieben gelernt. Leider wurde da nicht sein ganzes Leben gelehrt und so sehr viel anderen Zugriff, um mich noch mehr zu informieren, gab es leider nicht.

    Einen feinen Abend noch für dich
    von Herzen,
    Edith

  4. Quer

    Das hört sich gut an. Den poetischen Spuren der Meister/innen zu folgen, welch ein Genuss.
    Ich tat es unterdessen dem Bodensee entlang…
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  5. Helmut

    Liebe Brigitte,

    Die uns gingen voraus,
    sie leben weiter
    in unsrem Bewusstsein.
    Sie beflügeln unsre Gedanken,
    unsere Eingebungen
    werden von ihnen befeuert.
    Wie dankbar wir sein können
    für alles.

    Warst Du auch in Meersburg?

    Liebe Grüße
    Helmut

  6. Anna-Lena

    Lieber Helmut,

    ich freue mich, dass du wieder da bist.
    Deine Zeilen sprechen von tiefen Erlebnissen in einer Welt, in der zumindest noch viel in Ordnung zu sein scheint.
    Auf den Spuren der „Großen“ zu wandeln, ist für mich immer ein besonderes Erlebnis, wie ein Blick hinter die
    Lebenskulissen.

    Einen herzlichen Gruß
    Anna-Lena

  7. Helmut

    Danke, liebe Anna-Lena. Wes dann das Herz voll ist, dem läuft halt auch der Mund über …

    Herzlich
    Helmut

  8. bruni8wortbehagen

    Da hattet Ihr mit Sicherheit eine wundersam schöne Englandreise, lieber Helmut. Ich kann es aus Deinen Zeilen gut heraushören.

    Mit Wordsworth muß ich mich jetzt mal beschäftigen. Ich kannte ihn kaum bisher.

    Liebe späte Abendgrüße von Bruni

  9. Helmut

    Das lohnt sich bestimmt, liebe Bruni.

    Danke für Deinen Kommentar
    und liebe Grüße
    Helmut

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