Ein epischer Reziprok-Achtundzwanziger
mit drei Schlagzeilen aus der Esslinger Zeitung
(Syrien ist in zwei Silben zu sprechen: Syrjen),
dann dem ins Deutsche übersetzten Transparent-Text
auf dem Titelbild vom selben Tag, dem 16.11.2015,
und meinem hilflosen Kommentar:
Gemeinsam dem Hass begegnen
„Es darf nicht sein, dass der Terror siegt“
Frankreich greift Terrormiliz in Syrien an
„Nein zum Terrorismus“. Das ist leicht gesagt.
Aber Feuer mit Öl zu löschen?
Fällt uns denn nichts anderes ein?
Ist es aber nicht trotzdem ein mühsames, vielleicht sogar absurdes, zumindest abstruses Vorgehen, aus diesen Schlagzeilen Poesie zu machen?
Mir verschlägt es zu diesem Thema (Mord aus terroristischen Motiven/religiöser Verblendung) regelmäßig die Sprache …
Poesie vielleicht nicht, aber womöglich Lyrik?
Ich verstehe sogar Lyrik überhaupt so, dass sie nicht die reale Welt, auch nicht reale Gefühle, Stimmungen usw. einfach abbildet, ohne dass Beziehungen zu anderen Welten mitspielen. Damit hat Lyrik die Funktion, Alternativen aufzuweisen und (nach-)empfinden zu lassen und zu einer besseren Welt beizutragen.
(aus https://www.maierlyrik.de/blog/2007/01/01/theorie-der-lyrik/ )
und:
Eine Gruppe der lyrischen Ausdrucksformen sind Ironie, Paradoxie und Satire. Sie werden oft als ‚nur‘ kabarettistisch oder gar als platt abgetan und nicht als lyrische Ausdrucksmittel zugelassen oder akzeptiert. Sie sind aber eben dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht bloße Abbilder der Realität sind und auch nicht nur unreflektierte (also im Wortsinn ‚nicht einmal gespiegelte‘) Reaktionen auf reale, unhinterfragte und plump wiedergegebene Erlebnisse sind. Gerade aber die Qualität des Verneinens von platter Gültigkeit, der Infragestellung des Augenscheins, der Erschütterung von Feststehendem macht sie zu ebenbürtigen Partnern anderer lyrischer Ausdrucksformen.
(aus https://www.maierlyrik.de/blog/2007/03/18/zugang-zur-lyrik-vom-traum-aus/ )
Herzliche Grüße
Helmut