Lyrisches von Helmut Maier

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Navid Kermani

Navid Kermani gratuliere ich herzlich zu der ihm verliehenen Ehre des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, weil er ein sehr gelehrter Mensch und uns in vielem lehren Könnender auf dem Gebiet der Orientalistik ist. Er öffnet unseren Blick auf eine moderne Sichtweise des Islam – etwa als Poesie, die ja i m m e r interpretiert werden muss.

Einer ihn betreffenden Tatsache kann ich allerdings gar nichts abgewinnen: „Der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani fordert mehr militärisches Engagement des Westens gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“.“
Siehe dazu den Artikel „Europa muss sich militärisch stärker engagieren
Navid Kermani im Gespräch mit Liane von Billerbeck“
(https://www.deutschlandradiokultur.de/islamischer-staat-europa-muss-sich-militaerisch-staerker.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=322102), aus dem ich das oben genannte Zitat über die Forderung nach mehr militärischem Engagement des Westens habe.

Dass uns das, was im Nahen Osten Schreckliches geschieht, auch unmittelbar angeht, ist unbestreitbar. Aber wir sind in dieses Geschehen so verstrickt, dass wir uns erst einmal über unser eigenes Fehlverhalten im Klaren sein müssen, wenn wir angemessen einzugreifen versuchen sollten – und das keinesfalls militärisch, weil wir damit alles nur schlimmer machen würden.

6 Kommentare

  1. Rachel

    Ich war auch ein wenig irritiert, ein Mensch, der einen Friedenspreis bekommt und militärisches Handeln fordert! Für mich nicht so ganz nachvollziehbar…

    LG, Edith

  2. Helmut

    Nun ja, in seiner R e d e war er nicht ganz so deutlich wie in dem genannten Interview. Immerhin war sein Schluss n i c h t von einer Aufforderung zum militärischen Eingreifen geprägt, sondern von der Bitte nach Gebeten bzw. Wünschen – ohne dass geklatscht würde (wobei der Saal sich nicht an letzteres hielt).

    Danke für Deine Zustimmung, liebe Edith,
    und herzliche Grüße
    Helmut

  3. Rachel

    Ja, ich habe es verfolgt, und ich muss gestehen, sein Schluss war mir befremdlich, damit hätte ich nicht gerechnet. Man sah es den Menschen im Saal auch an,dass dies für sie überraschend kam. Aber er nahm sich die Freiheit aus seiner Uberzeugung heraus, es war gut so.

    Dir eine gute Woche, lieber Helmut,
    herzlichst, Edith
    (mich hatte ein Virus gepackt – Halsweh, Fieber, Stimmbandentzündung, Lymphdrüsen geschwollen und, und und..aber es geht wieder.)

  4. Helmut

    Liebe Edith, ich hoffe, Dir geht es inzwischen wieder besser!

    Gruß
    Helmut

  5. Moni

    Dass so viele „falsche Kriege“ geführt wurden, stimmt – aber gibt es überhaupt „richtige Kriege“?

  6. Helmut

    Da sprichst Du mir aus dem Herzen, liebe Moni. Danke sehr!

    Und herzliche Grüße
    Helmut

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