Lyrisches von Helmut Maier

Zwischenspiel

I. Das echte Leben

Oft ist es wirklich kein Sich-laben,
wenn ich das echte Leben muss erleben.
Zwar kann es mich in höh´re Sphären heben.
Doch sind es häufig bitt´re Gaben.

Freiwillig auch noch setz”˜ ich mich dem aus,
politisch muss es sein, was mich ergötzt.
Das Bitt´re drin stört mich zuletzt.
Gar Süßes an Genuss ziehe ich oft daraus.

Das liegt daran, dass unsre Welt nicht immer
So ist, wie wir sie wünschen wollen.
Auch wenn ich schöpfen könnte aus dem Vollen,
sieht´s manchmal aus, als würd es immer schlimmer.

Doch wär es schlimmer noch, könnt”˜ ich nichts tun,
um Ungerechtigkeit versuchen zu verhindern.
Ich bin es meinen Enkeln schuldig, nicht nur meinen Kindern.
Ohne ein Engagement könnt”˜ ich doch nimmer ruh´n.

II. Nachhall-tig

Was ich erlebe,
ist Nachhall-tig.
Ich krieg es nicht
mehr aus dem Ohr,
ich Tor.

Ein Hall aus fremder Welt
erfüllt die Sphären
und tönt und tönt
so schrillen Schreis,
will nicht verhallen,
halt ich die Ohren
mir auch zu.

Er lässt mich nimmer los,
bis ich auch schreie.

10 Kommentare

  1. Bernd Pol

    Ja, genau das ist es, was auch mich zu großen Teilen umtreibt.

  2. Helmut

    Das ist wohl bei unsrer Sorte Mensch unumgänglich, lieber Bernd. Danke!

    Herzlich
    Helmut

  3. Moni

    Beide Texte geben dein Fühlen hier unheimlich stark wieder…
    Ich bin sehr beeindruckt von deinem nicht nachlassenden Engagement, Helmut.

    Mit dir fühlend
    Moni

  4. Helmut

    So gering das auch ist, liebe Moni. Ich bewundere die, welche sich da viel mehr und kompetenter engagieren!

    Herzlich
    Helmut

  5. bruni8wortbehagen

    lass Dich nicht beirren, lieber Helmut, was Du tust ist gut und wichtig!
    LG von Bruni

  6. rosadora

    vielleicht ist das was mich umtreibt auch ein bisschen politisch – in kunst verpackt
    du – gib dem leben noch einen anderen sinn
    denn dass andere von dem dann zehren können
    deine schönen gedichte eben
    das ist auch wichtig
    fast noch wichtiger

    schöne und liebe grüsse an dich helmut
    rosadora

  7. litteratte

    Respekt.

  8. Helmut

    Ich danke Euch, Bruni, Rosadora und litteratte.

    Ich werd‘ wohl dabei bleiben müssen: das eine tun und das andre nicht lassen (trotz jeweiliger Pause).

    Herzlich
    Helmut

  9. Katharina

    Kommt mir irgendwie bekannt vor.
    Mach weiter so; im Politischen wie im Lyrischen!
    Danke für deine tollen Beiträge!

    Mit liebem Gruss
    Katharina

  10. Helmut

    Ich freue mich natürlich sehr über Deinen Zuspruch, liebe Katharina!

    Herzlich
    Helmut

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