Lyrisches von Helmut Maier

Aktionen und Verhältnisse

Ausatmen,
einatmen,
ausmerzen,
einmerzen,
aussehen,
einsehen,
ausgehen,
eingehen,
ausstehen,
einstehen.

Zurücksehen,
vorsehen,
zurückgehen,
vorgehen,
zurückstehen,
vorstehen,
zurückbringen,
vorbringen
zurückmerzen,
vormerzen.,

Kummer in der Welt,
die volle Wahrheit,
als Basilikumpflänzchen,
den furchtbaren Krieg nicht,
für den Frieden.

Dahin,
etwas,
dorthin,
um Sekunden,
der entscheidenden Sitzung,
etwas,
eine Forderung,
Herrn Merz …

9 Kommentare

  1. monika kafka

    na ja …

    lieber Helmut, da bleibt viel spiel- und gedankenfreiraum zwischen den zeilen.
    einerseits gut- andrerseits- ?

    etwas allein gelassen,
    monika

  2. bruni8wortbehagen

    vorgehen – zurückgehen – wohin gehen???
    Unverständnis bleibt zurück

    wenigstens bei mir

    LG von Bruni

  3. Helmut

    Ich darf Euch doch auch mal schwere Kost zumuten, nicht wahr?

  4. Helmut

    Vielleicht hilft das ja ein bisschen weiter: https://www.avant-verlag.de/comic/kurt_schwitters_jetzt_nenne_ich_mich_selbst_merz_herr_merz

  5. litteratte

    Zu Schwitters passt auch gut Hans Arp:

    Sankt Ziegenzack springt aus dem Ei,
    Rumsdibums, das Gigerltum,
    Vergissmeinnicht rollt um den Stuhl,
    Glocke schlägt nur eins und zwei.

    richtiger Gedicht-Ohrwurm

  6. Helmut

    Danke, liebe litteratte!

    Herzlich
    Helmut

  7. bruni8wortbehagen

    Lieber Helmut,
    ich gestehe, ich habe hier nicht genau gelesen.
    Hätte ich ein wenig nachgedacht, wäre mir vielleicht eingefallen, daß ich Schwitters Anna Blume sehr liebe, aber sonst von ihm nichts in Erinnerung habe

    Hier ist sie

    O du, Geliebte meiner siebenundzwanzig Sinne, ich
    liebe dir! – Du deiner dich dir, ich dir, du mir.
    – Wir?
    Das gehört (beiläufig) nicht hierher.
    Wer bist du, ungezähltes Frauenzimmer? Du bist
    – – bist du? – Die Leute sagen, du wärest, – laß
    sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht.
    Du trägst den Hut auf deinen Füßen und wanderst auf
    die Hände, auf den Händen wanderst du.
    Hallo, deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt.
    Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir! – Du
    deiner dich dir, ich dir, du mir. – Wir?
    Das gehört (beiläufig) in die kalte Glut.
    Rote Blume, rote Anna Blume, sie sagen die Leute?
    Preisfrage: 1. Anna Blume hat ein Vogel.
    2. Anna Blume ist rot.
    3. Welche Farbe hat der Vogel?
    Blau ist die Farbe deines gelben Haares.
    Rot ist das Girren deines grünen Vogels.
    Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, du liebes grünes
    Tier, ich liebe dir! – Du deiner dich dir, ich dir, du
    mir, – Wir?
    Das gehört (beiläufig) in die Glutenkiste.

    Anna Blume! Anna, a-n-n-a, ich träufle deinen
    Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg.
    Weißt du es Anna, weißt du es schon?
    Man kann dich auch von hinten lesen, und du, du
    Herrlichste von allen, du bist von hinten wie von vorne:
    „a – n – n – a“.
    Rindertag träufelt streicheln über meinen Rücken.
    Anna Blume, du tropfes Tier, ich liebe dir!

  8. lintschi

    ich mag solch skurril anmutende wortfolgen.
    da ist für mich viel mehr lyrik drinnen als in der heute üblichen „modernen lyrik“

    ich muss das nicht „verstehen“. weil es mich anklingt.

    glg lintschi

  9. Helmut

    Liebe Bruni und liebe lintschi,

    Habt vielen Dank für Euer Eintauchen.

    Herzlich
    Helmut

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