Die Zukunft, sagt man so,
lässt sich im Voraus nicht
so sicher wissen wie ,
was schon vergangen ist.
Die Zukunft lässt sich nicht
so einfach sagen.
Doch wer schrieb wohl
Geschichte, wie wir sie
aus Büchern kennen? Schrieben
wir sie selber oder wird sie uns
serviert von Medien (oder nicht),
wie sie von Mächtigen ersonnen?
Und wissen wir nicht besser,
als alle Journalisten von den
Tagen vorher wissen,
was morgen kommt
in unsrem kleinen Leben?
Wer hat den Überblick,
wer kann die Pläne besser
abschätzen, ob sie gelten
oder nicht, als wir?
Wir kennen unsren Trott
doch so genau, wir wissen,
wie wir halt uns einzustellen
haben auf jedes Morgen.
Gewiss, wir können Pläne ändern.
Und Pläne ändern sich von selbst.
Wir wissen dann: Wir sind so frei,
uns den Gegebenheiten anzupassen.
Wir wussten ganz bestimmt,
Italien werde uns
im Urlaub sehen.
Das Wetter brachte uns dazu,
uns lieber Frankreich auszusuchen.
Auch können wir aus der Geschichte
lernen, wie wir besser uns verhielten,
so dass die Zukunft leichter einzuschätzen
und zu bestimmen sei durch unser Wissen.
Doch wissen wir das Eig´ne nur
und nicht die objektive
Geschichte, die´s ja gar nicht gibt,
und auch die fremde Zukunft nicht,
auch wenn sie uns betrifft.
Nun muss ich zudem noch gestehen:
Oft will ich gar nicht wissen,
was auf mich zukommt, will
verschieben dieses Wissen,
das mich betrüben könnte,
mach die Augen zu, stecke
halt in den Sand den Kopf.
Zum Ende scheint mir,
hängt das Wissen
um Zukunft und Vergangenheit
nur davon ab, was uns
betrüben könnte, uns
die ganz Privaten und
die Mächtigen ganz gleichermaßen:
Das Wissen um Vergangenheit
und Zukunft ist nur davon bestimmt,
ob wir es wollen oder nicht;
und weil wir das nicht eingestehen
uns selber und den andern,
kennen wir Zukunft und Vergangenheit
beide nicht wirklich. Schade?
Die Vergangenheit, glaub ich, kennen wir. Nur eben jeder nach seinem Erleben, nach seinem Empfinden, nach seinem Gesendeten und Empfangenen, nach Erfülltem und Unerfülltem usw. Weil jeder für sich seine eigene Persönlichkeit besitzt. Und man kennt die, von der uns erzählt wird. Dies wiederum auch stets von eigener Sichtweise aus.
Die nahe Zukunft lässt es zu, dass wir sie erkennen. Weil wir sie planen (auch wieder jeder für sich). Aber nur immer einen kleinen Schritt von der Planung gibt sie uns zu. Der Urlaub wird geplant. Man fährt auch. Doch ob alles so sein wird, wie wir denken, bringt dann erst das Erleben..
Danke für deinen so großen Denkanstoß.
Mich beschäftigt grad das Gegenwärtige. Z. B. die Elbe und ihr Hochwasser. Sie trägt keine Schuld.
Wir Menschen betonieren alles, selbst die Straßen bis hin zur Elbe sind nicht mehr so, wie sie einst so weise und wahr gedacht! Wo soll das Wasser hin, gerade nach dem Hochwasser,wo soll es versickern, wenn ablaufen nicht mehr möglich ist.
Hier war die Vergangenheit klüger als die Gegenwart. Und was wird in der Zukunft sein???
LG,
herzlichst, Edith
Danke für Deine Ausführungen, liebe Edith. Mir ist vor allem wichtig zu zeigen, dass wir Sokrates entsprechend viel weniger wissen als wir glauben – und das sowohl bei der Vergangenheit wie bei der Zukunft.
Liebe Grüße
Helmut
Ich möchte die Zukunft auch nicht kennen und wissen, was auf mich zukommt. Aber wir können aus der Vergangenheit lernen, das Jetzt zu gestalten und uns vom Morgen überraschen lassen.
Die Medien haben ihre eigene Sicht der Dinge, nicht immer zu verstehen, aber da gelten andere Kriterien.
Liebe Grüße aus dem Heute,
Anna-Lena
Danke für Deinen Kommentar, liebe Anna-Lena. Mir genügt es auch so viel von der Zukunft zu wissen, wie ich vernünftigerweise wissen kann.
Herzlich
Helmut
Tja, Sokrates war wirklich ein Weiser damals – und wir glauben heute, am weitesten zu sein mit unserem Wissen…
Man sagt ja; „Hinterher ist man immer klüger“. Ich möchte jetzt auch nicht allzu deutlich in die Zukunft sehen können. Ob man dann im Heute immer die richtige Entscheidung träfe, bzw. eine andere?
Grüße ins Wochenende
Moni
… wobei wir mit den Erkenntnissen, die wir haben, ständig Entscheidungen zu treffen haben und nie wissen, ob sie die richtigen sind …
Danke, liebe Moni,
und herzliche Grüße
Helmut
wer heute schon die Zukunft kennt, rennt vielleicht viel zu lange mit hängenden Schultern in der Gegend herum und sieht nicht das Schöne, das ihn begleitet…
Nein, ich möchte sie auch nicht kennen. Sie kommt schnell genug und sobald sie ankommt ist sie schon verschwunden.
In diesem speziellen Falle kann zu viel Wissen das Leben vermiesen
Liebe Grüße von Bruni
Der Titel gefällt mir außerordentlich gut!
Danke, Bruni und Petros!
Herzlich
Helmut