Lyrisches von Helmut Maier

Gewissensfrage

Er geistert mir durch die Sinne:
der Brasilianer, wie er sagt:
„Wir tanzen Samba
und der Ball rollt“
und er legt für Millionen
seiner Landsleute
in die Wunde den Finger.

Aber gilt der Satz
nicht auch für uns
als Metapher?

Bloß erreicht er nicht
unser alltägliches
Bewusstsein?

8 Kommentare

  1. bruni8wortbehagen

    nein, er erreicht nicht unser tägliches Bewußtsein, das ist richtig, oder selten mal – in besonders klarsichtigen Momenten. Es geht, solange es geht, bis das Brodeln unter der Oberfläche die Emotionen weckt und die Dinge beim Namen nennt…

    LG von Bruni

  2. Anna-Lena

    Brasilien erinnert mich an die WM in Südafrika. Was wurde da nicht alles für den Ball erschaffen, gebaut und auf den Weg gebracht? Die Menschen hatte nichts davon, blieben im eigenen Land hinter dem Zaun des Fußballzaubers zurück. In Brasilien wird es nicht anders sein.
    Ich hoffe, dass die Menschen weiter protestieren, sich Gehör verschaffen und ein Stück vom großen Kuchen abbekommen.

    LG Anna-Lena

  3. Helmut

    Wie wichtig ist es doch, dass sich die Benachteiligten Gehör verschaffen – auch durch die mit ihnen Solidarischen!

    Danke, Bruni und Anna-Lena!
    Helmut

  4. bmh

    irgendwann werden wir uns bewegen müssen. Meine Hochachtung gehört den Brasilianern und den Türken und eben allen, die den Mut haben dazu haben.

    Liebe Grüße
    Barbara

  5. Helmut

    Danke fürs Auseinandersetzen mit dem Problem, liebe Anna-Lena!!

    Herzlich
    Helmut

  6. Helmut

    Allen, die den Mut und die Kraft haben, aber auch allen, die ihn und sie gerne hätten, liebe Barbara!

    Liebe Grüße
    Helmut

  7. Rachel

    Lieber Helmut,

    ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der das Gewissen grad laufend schlägt.
    Sieht man die Nachrichten, erschlagen wird man vom Gewissen beim bloßen Hingucken.

    Du öffnest mit Worten dein Gewissen, lässt es quasi platzen und ich folge dir im Denken.

    Worte füllen Raum. Nicht nur die geschriebenen. Die Diskussionen werden lauter (eben in meinem Umfeld). Es ist beachtlich, was sich in den Köpfen tut!!!
    Der Mut ist da, nur die Kraft noch nicht so recht. Die gestreckten Arme, an denen wir oft so lange baumeln, sind stärker NOCH !!!
    Doch als Einheit wachsen wir!!!

    LG, Edith

  8. Helmut

    Danke für Deine tiefschürfenden Gedanken, liebe Edith.

    Sei herzlich gegrüßt.
    Helmut

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