Lyrisches von Helmut Maier

GROTESK

Wie grotesk:
Ein Kriegsminister,
der sagt, es sei
(Amen sagt er
UND WIR BETEN
betreten)
„Teil der Friedensbewegung“
DIE BUNDESWEHR.
UND WIR BETEN
gehorsam,
betreten
ein schauriges neues
BUNDESWUNDERLAND
voller Blut, voller Blut.
UND KEINE WUT.
Und keine Wut.
Und keine Empörung?

6 Kommentare

  1. Anna-Lena

    Sind wir schon so abgestumpft, dass uns nichts mehr aus den Fugen wirft?

    Liebe Grüße
    Anna-Lena

  2. Moni

    Im Gegensat zu dir, Helmut, fehlen mir die Worte, um mein Verzweifeln, mein Hoffnungslos-Sein zu Kriegen überhaupt auszudrücken. Dabei hat doch JEDER Angst davor…
    Dein Gedicht hat etwas Beschwörendes…

    Liebe Grüße
    Moni

  3. Helmut

    @Anna-Lena: Das ist wohl inzwischen „Business as usual“.

    @Moni: Ach, könnte ich Empörung beschwören!

    Ich danke Euch
    und grüße Euch herzlich
    Helmut

  4. bruni kantz

    Du hast das Groteske gut herausgearbeitet.

    Beten und betreten sein
    betreten schweigen

    zu nichts ist es nutze

    Abgestumpft sind wir nicht, denke ich, aber beschäftigt mit dem Alltag und viel zu oft zu müde zum ZornigSein

    LG von Bruni

  5. Helmut

    Groteskes soll in der Gesellschaft zu Verantwortung der Fröstelnden herausfordern, liebe Bruni: https://www.maierlyrik.de/blog/2013/04/01/verbleibende-verantwortung/

    Liebe Grüße
    Helmut

  6. Helmut

    DAZU EIN HINTERGRUNDBERICHT hier: Die Forderung nach Frieden wird heutzutage als ebenso gemeingefährlich eingestuft wie die nach Abschaffung der Warengesellschaft, deren Kulturindustrie unentwegt die Aufrüstung des Bewusstseins vorantreibt. Hier ist ein Hintergrundbericht, wie z.B. Till Schweiger das Kriegführen als humanitäre Veranstaltung immer populärer macht:

    https://www.hintergrund.de/201304022515/globales/kriege/frueher-hiess-das-wehrmachtstournee.html

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