Lyrisches von Helmut Maier

Mali

Wenn das Kind in den Strudel gefallen ist,
baue man einen Staudamm davor
und überflute die Stadt in dem Tal
ohne Vorwarnung.
Man darf ja keine
Zeit verlieren.

Auch etwa die Kinder
vor dem Strudel zu warnen,
ist dann überhaupt
keine Zeit mehr.

Bamako
wäre inzwischen
Kandahar,
hätte der Staudamm-Bau
nicht schon begonnen,
höre ich sagen.

7 Kommentare

  1. Anna-Lena

    Wieder ein kriegerischer Schauplatz mehr, in dem andere sich das Sagen herausnehmen und meinen, die Geschicke zu lenken.
    Hört das denn nie auf???

    Besorgte Grüße
    Anna-Lena

  2. manacur

    Ob Mali oder Boni
    beide Begriffe wecken Aversionen, lieber Helmut
    😉

  3. Helmut

    @Anna-Lena: Geschicke lenken zu wollen ist ja nicht prinzipiell verkehrt; nur mit militärischer Gewalt das zu erreichen, was man vorher nicht mit friedlichen Mitteln zu erreichen versucht hat, ist ein schrecklicher Irrweg!

    @Curt: Das Wortspiel mit Mali und Boni war (leider) nicht beabsichtigt, obwohl es sehr gut passt: die schlechten Taten und die Hoffnung auf große Gewinne …

    Euch beiden lieben Dank für4 Eure Kommentare
    und herzliche Grüße
    Helmut

  4. Moni

    …“Bamako
    wäre inzwischen
    Kandahar,…“

    genau – und WER SAGT DAS WOHL?
    Es sind die, die „keine Zeit verlieren“ wollen,
    und am Ende baden es „die Kinder“ aus.

    Gruß zu dir
    Moni

  5. Helmut

    Ach, wie dankbar ich Dir bin, liebe Moni, dass Du das alles so zugeordnet hast, wie es das Gleichnis meint.

    Ganz herzliche Grüße
    Helmut

  6. bruni kantz

    Ich verstehe diese Welt einfach nicht,lieber Helmut.
    Aber ich frage mich, muß ich sie überhaupt verstehen?

    Wut hilft nicht
    Resignation hilft nicht
    Klarer Durchblick bringt aber beides

    Was also bringt uns hier weiter???

    Dir einen lieben Gruß von mir

  7. Helmut

    Liebe Bruni: Versuchen wir’s doch damit (was uns Georg Schramm von Papst Gregor Zitiert):

    „Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht“.

    Liebe Grüße
    Helmut

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