Lyrisches von Helmut Maier

Die Zweite Aufklärung*

Versäumst du das Leben,
während du Plänen folgst?
Selbstverschuldete Unmündigkeit,
hindert sie uns am Fühlen,
während wir wissenschaftsgläubig
nur denken?

Ein Stirnrunzeln
kann allerdings helfen,
wenn wir Fühlen
für Denken halten.

Spontanes Handeln dagegen
erlaubt es nicht
und die Gefahr ist,
dass wir nicht leben
lernen

beim dauernden Stirnrunzeln.

*Mein Resümee des Stern-Artikels „Weniger planen, mehr leben!“ von Rüdiger Barth
(Stern Nr. 2, 2013).

12 Kommentare

  1. lintschi

    lieber helmut,

    ich kenne den artikel nicht,
    aber
    wenn wir fühlen
    für denken halten

    dann ist das leider ein großes verhängnis.
    eines, das aber die meisten menschen der westlichen welt befallen hat …

    ich muss gestehen, ich gehöre auch zu denen, die finden, dass mit zu viel denken das leben an einem vorbeigeht. dass nur im gefühl die wahrheit liegt. werde dafür allerdings oft für naiv gehalten.

    wie auch immer,
    ich wünsche dir ein sich gut anfühlendes neues jahr
    und lasse einen lieben gruß hier
    lintschi

  2. Helmut

    Danke, liebe Litschi. Auf ein neues Jahr mitb spontanem Gefühl!

    Herzlich
    Helmut

  3. bruni8wortbehagen

    spontane Gefühle sind immer „richtig“ und instinktgesteuert. Möglichst sollte ihnen spontan auch Denken folgen. 🙂
    Manchmal wäre es schon besser, erst zu denken und dann zu fühlen. Ich komme aber meist an meinem Naturell nicht vorbei und das Fühlen passiert schneller – aber nicht immer – also: Alles ist möglich, auch das Stirnerunzeln
    Lchelnde Grüße von mir

  4. Helmut

    Danke, liebe Bruni. Wichtig ist schon mal, dass Fühlen nicht erfolgloser ist als Denken, eher umgekehrt! Da scheinst Du auf dem richtigen Weg zu sein.

    Liebe Grüße
    Helmut

  5. Anna-Lena

    Ich versuche es immer mit der gesunden Mischung.
    Liebe Grüße
    Anna-Lena

  6. Moni

    Oft ist es doch so, dass wir instinktiv dem Fühlen folgen (wollen) – wenn wir dann durch Denken (was alles dagegen spricht, oder „das geht doch nicht“) daran gehindert werden, folgt meistens die Erkenntnis „hätte ich doch“…

    Deshalb versuche ich möglichst oft „ganz bewusst“ mein Denken einzusetzen um meinem Gefühl zu folgen.

    Außerdem macht Stirnrunzeln Falten…

    Liebe Grüße
    Moni

  7. Helmut

    @Anna-Lena: Bleibe dabei!

    @Moni: Wie weise und gleichzeitig lebenspraktisch!

    Euch beiden vielen Danke
    und herzliche Grüße
    Helmut

  8. veredit

    lieber Helmut,

    ich bin ja auch ein sehr gefühlsbetonter und vor allem auch gefühlsfolgender Mensch und bin damit glücklich, ganz gleich, ob es sich dann im Nachhinein, nach dem Motto …“wenn du es bedacht hättest!“ … als falsche Entscheidung entpuppt. Die Erfahrungen, die ich mit meiner Einstellung gemacht habe, möchte ich nicht missen. Wie viel und vor allem wie viel Schönes und Gutes hätte ich nicht erlebt, gesehen, wenn ich anders herum gestrickt gewesen wäre. Das tröstet mich dann, wenn die „Denkerseite“ mal Recht hat.

    ich lerne gerne weiter, werde aber sicherlich auf meinem Fühlweg bleiben.

    (den Artikel habe ich allerdings auch nicht gelesen, sollte ich vllt. …)

    ganz liebe, aber wirklich nicht gedankenlose Grüße and dich

    isabella

  9. Helmut

    Den Artikel zu lesen kannst Du Dir vielleicht sparen, liebe Isabella, wenn Du meinem Resümee und den Kommentaren dazu vertraust (einschließlich Deinem 🙂 ).

    Herzlich
    Helmut

  10. Petros

    Kopf, Herz, Bauch… alles hat seinen Platz im Leben. Ja sogar Lunge… damit einem nicht der Atem ausgeht.

    Gruß
    Petros

  11. Traveller

    Ich glaube das, was wir oft als „fühlen“ quasi abqualifizieren (wo das Denken doch so hochgelobt ist), ist auch eine Art von Denken.
    Mir fiel bei dieser Diskussion das Buch „Bauchentscheidungen“ von Gerd Gigerenzer ein. Es hat sich gezeigt, dass unser Bauchgefühl gar nicht „nur“ Gefühl ist, sondern dass wir ganz viele Informationen unbewusst verarbeiten, die dann zu der Bauchentscheidung führen.

    Aber hier geht es ja auch ums Planen und dass wir uns oft verplanen, statt zu leben (ich habe den Artikel nicht gelesen, gehe also nach deinem Resümee, Helmut).
    Es gibt ja auch sooo viele Ratgeber, die uns zeigen wollen, wie wir unser Leben besser planen, damit wir bei all den überschwappenden Anforderungen Zeit für uns zu finden.
    Aber anscheinend bringen diese Methoden nicht wirklich etwas, sonst kämen nicht immer neue auf den Markt.

    Wahrscheinlich ist weniger also wirklich mehr.
    Weniger Planung, mehr direktes Leben.

    Lieben Gruß
    Uta

  12. Helmut

    @Petros: Die Sprache gibt uns oft mehr Antwort als unser Bewußtsein. Danke.

    @Uta: Du hast tiefe Einsichten zum Thema ausgebreitet. Danke dafür!

    Herzlich
    Helmut

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