Lyrisches von Helmut Maier

Antwort auf Gaucks Freiheit

Ich postuliere das Recht auf Glück,
nicht auf ständiges Glück,
aber auch nicht nur auf die Chance
sein zu dürfen
seines Glückes Schmied.

Chancengleichheit ist eine gute Ausrede
für die Bevorrechtigten.
Wir müssen uns leisten lernen
Chancen zu schaffen,
Zugang zu Chancen zu fördern.

Ich postuliere das gleiche Recht
auf Glück
für alle Menschen des Volkes.
Ich postuliere die Neudefinierung
von Freiheit:

Freiheit das Glück finden zu können;
die Voraussetzung dazu
müssen wir schaffen
für alle.

Dafür
plädiere ich.

9 Kommentare

  1. Moni

    Da plädiere ich gerne mit dafür!
    Wie recht du hast mit diesen Zeilen, Helmut!

    Liebe Grüße nach M.
    Moni

  2. bea

    jau – gefällt mir gut – leider ist mir der politische background news-technisch entgangen

  3. veredit

    na, das unterschreibe ich natürlich auch sofort und werde nicht nachlassen, eben daran auch mitzuarbeiten.

    text und inhalt lieber helmut, gefallen mir ausgesprochen gut !!

    ein lieber gruß und einen schönen frühlingsanfang für dich,

    herzlichst – isabella

  4. Traveller

    „Freiheit das Glück finden zu können“ – und zwar für jeden sein persönliches Glück!

    Chancengleichheit, es wäre schön, wenn es sie gäbe
    aber das wird wohl immer ein Traum bleiben
    und trotzdem müssen wir daran arbeiten – alle – diesem Ziel ein Stück näher zu kommen

    lieben Gruß
    Uta

  5. Helmut

    @Moni: Tatsächlich habe ich Deinen zustimmenden Kommentar erst in M. gelesen. In L. hatte ich keinen Internetzugang. Ich danke Dir jetzt in A.

    @Bea: Gauck ist seit Sonntag unser neuer deutscher Bundespräsident. Womit er als ehemaliger DDR-Bürger (Pfarrer) in der BRD nach der Wende durch die Lande zog, war das Thema Freiheit, das er – so verstand ich ihn – ausschließlich als Chance verstanden hat, verantwortungsvoll das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Soziale Aspekte blieben weitestgehend ausgespart.

    @Isabella: Ja, leicht wird es nicht sein, diesem Ziel näher zu kommen. Auf Gauck können wir dabei wahrscheinlich kaum zählen.

    @Uta: Ja, wenn Chancengleichheit wirklich hergestellt wäre, könnte das genügen. Sie darf aber nicht rein formal verstanden werden, sondern muss eine materielle Basis haben. Ich meine, das muss nicht ein schöner Traum bleiben; sonst können wir die bestehende Demokratie den Hasen geben.

    Ich danke Euch für Euer Kommentieren und Eure guten Wünsche. Euch auch eine schöne Frühlingszeit!
    Liebe Grüße
    Helmut

  6. Christin v. M.

    zwei Ossis an der Spitze, na ?
    wer sagt noch was von Hinterwäldlern.
    Oder : die Suppe ist ja schon versalzen.

    Christin

  7. Helmut

    Einfach köstlich! Ein toller 28er!!

    Liebe Grüße
    Helmut

  8. LadyArt

    …in gesprächen mit jungen menschen wird mir oft bewusst, dass der begriff „freiheit“ eine vollkommen unbekannte note enthält. was ist das freiheit, wie fühlt sich etwas an, das man immer um sich hat, dessen gegenteil man nicht kennt, nicht erfahren hat…

    es ist erstaunlich, dass die unendlichen freiheiten, die jeder mensch in unserer gesellschaft genießt, ein wert ist, der leider nicht als „glück“ oder „Geschenk“ erkannt wird.

    zu der tatsache: zwei ossis…! waren nicht diese „ost“gebiete einmal feine wiegen deutscher kultur, haben nicht die aus dem „fernen“ Ostpreußen und Oberschlesien geflohenen Deutschen – (noch weiter östlich als die ex-DDR) nach dem Krieg die Wirtschaft hier im Westen (auch in BW) zu enormer Blüte mit aufgebaut… ich schäme mich immer ein wenig, wenn ich das herumhacken auf den ossis höre – ich denke, eine physikerin, die schon als junge frau in der politik ihren weg bereitet hat – ein pfarrer, dem eine behörde anvertraut wurden, sind doch persönlichkeiten, die anderen blickwinkel verdienen, als diese immergestrige einteilung.

    dein text gefällt mir,
    chancengleichheit für alle – das ist sehr schwierig, wenn man nicht in eine sozialistische denke hineinrutschen will. heute kann fast jeder abitur machen, die unis sind offen, es gibt tausend schleichwege um von einer bildungseinrichtung in die andere zu wechseln, selbst ein hauptschüler kann mit stamina schließlich an der uni landen… oder zumindest auf einer fachhochschule (beispiele liegen mir vor). die chancengleichheit ist schon da, nur hofft ja jeder gleich ganz schnell reich zu werden, und das ist fatal. die zufriedenheit ist den menschen abhandengekommen, diejenige, die den inneren frieden schafft, ist verloren gegangen. ich fürchte mich manchmal vor dieser egoistischen gesellschaft…

    aber nun einen schönen abend
    gabriele

  9. Helmut

    Unendliche Freiheiten, liebe Gabriele? Das sehe ich so nicht, leider. Die Begrenzungen fallen mir vielleicht zu sehr auf, aber sie schmerzen – und nicht nur die eigenen, die derer, mit denen ich es immer wieder zu tun habe: z.B. die Lehrerin, die als DKP/Mitglied lange Zeit nicht ihren Dienst tun durfte und nun eine viel zu kleine Pension zu erwarten hat. Oder die Pflegekraft, die lange Zeit als Zeitarbeiterin zu wenig verdiente usw. usw. Von Hoffnung auf Reichtum koennen die nicht reden.
    Sind nicht w i r egoistisch, wenn wir das als Randerscheinungen abtun?
    Freiheit ist nicht generell die Voraussetzung fuer soziale Gerechtigkeit (wie Gauck meint), wenn sie die nicht gleichberechtigt mit einschliesst.

    Liebe Gruesse
    Helmut

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