Lyrisches von Helmut Maier

Verwirrung

Die Mittsommernacht
ist keine Nacht.
Es ist dann taghell.

Und s´ist nicht nur ein Tag,
wie man´s nennen wohl mag.
Achtundvierzig Stunden sind´s, gell?

Das aber nur an dem Punkt
(da hat es gefunkt),
an der einzigen Stell:

Wo der Polarkreis geschnitten
und im Jahr in der Mitten,
da ist´s so lang hell,

weil den Horizont dann die Sonne
nur grade berührt voller Wonne
in der Mitte der ”šNacht´ auf alle Fäll”˜.

Nicht um Mitternacht
hat´s die Sonne gebracht.
Nicht ganz so schnell:

Es macht die Sommerzeit:
Noch ist´s nicht soweit.
Erst etwa um eins kommt die Stell”˜.

Und auch da nicht genau.
Überlegung macht schlau:
Nirgends gilt ja die Ortszeit aktuell.

Und nördlich vom Polarkreis bestimmt
die Sache ne Wendung noch nimmt:
die Sache wird grell:

Der POLARTAG dauert vielleicht
bis ein halbes Jahr, wie mich deucht:
am Meer und im Fjell.

Bei all dem: Die Mitsommernacht:
die Erkenntnis, hat sie die wirklich gebracht:
Sie sei die Mitte des Sommers?

Gibt´s da zwischen Frühling und Sommer
gar ein Duell?

6 Kommentare

  1. Anna-Lena

    Das Leben am Polarkreis scheint gar nicht so einfach zu sein. Nichtsdestotrotz beneide ich dich um diese Erfahrungen :-).
    Bei uns war der gute alte Vollmond, die Nacht schwarz und der Vollmond am wolkenlosen Himmel leuchtete hell.
    Einfach und unkompliziert auf seinem monatlichen Weg.

    Herzlich,
    Anna-Lena

  2. Helmut

    … und heute Abend schieben sich Berge vor die eigentlich nicht untergehende Sonne – an einem endlich wieder richtig sonnigen Tag …

    Vielen Dank für Deinen freundlichen Kommentar, liebe Anna-Lena,
    und einen herzlichen Gruß
    Helmut

  3. Quer

    Das tönt tatsächlich verwirrend und etwas kompliziert, aber auch hoch spannend.

    Gute Wünsche an den Polarkreis,
    Brigitte

  4. traveller

    ich möchte sie auch einmal sehen, die Miternachtssonne
    aber leben möchte ich nicht dort oben, wo es eine Zeit lang so hell ist, dass ich kaum schlafen könnte
    und die andere Zeit so dunkel selbst am Tag, dass man wohl nicht recht wach wird

    lieben Gruß
    Uta

  5. ahora

    danke für die Aufklärung, lieber Helmut.
    Ich liebe wohl eher unsere Breitengrade.

    Ob man sich nach einiger Zeit an die Lichverhältniss gewöhnt? und wie lane mag es dauern?
    Liebe Grüße
    Barbara

  6. Helmut

    Ich bedanke mich recht herzlich für Eure Kommentare, Brigitte, Uta und Barbara.

    Solange der Internetanschluss (Signal sehr niedrig!!!) noch klappt, liebe Grüße
    Helmut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Maier-Lyrik

Theme von Anders NorénHoch ↑