Der Schuss der Hexe
als ein purer Hexenschuss verschrien
wäre als Warnschuss
leichter wohl verziehen.
Doch wenn wir ihn
als solchen nicht verstehen,
dann tun wir lieber so,
als wär er nicht geschehen.
Und so, ich glaube: ihr versteht,
kommt die Erlösung nicht,
nichts, was zum Bessern uns geleitet.
So kommt die Dummheit nicht ans Licht,
nichts, was zur Wahrheit uns bereitet.
Wir machen Hexen lieber zur Folklore.
Anstatt die alten Weisen
uns weisen gar zu lassen,
singen wir im Spötterchore.
Ja, Helmut, wir verstehen heute so manchen Warnschuss nicht – es ist so selbstverständlich, dass „alles perfekt funktioniert“ …
In diesem Sinne nicht spöttische Grüße
Moni
Danke, liebe Moni. Obwohl Hexenschüsse jeglicher Art recht schmerzhaft sein können …
Liebe Grüße zurück
Helmut
Hexenschüsse, ohje, mein Mann hatte mal einen, wie er dann gelaufen ist, und ich musste sooooo lachen, aufweija…grins…
Lieber Helmut, ein sehr gutes Gedicht wieder, ich mag dieses Einspielen von Gedanken, die zum Nachdenken anregen, so wie du es so perfekt beherrscht
herzlich, Rachel
Danke für die Blumen, liebe Rachel. Manchmal tauchen solche Schmerzen ganz unvermittelt auf – und in immer neuen Formen. Dann mach mal das Richtige draus …
Liebe Grüße
Helmut
Ein wunderbares Gedicht, lieber Helmut.
Leider bin ich einigen Hexenschüssen nicht rechtzeitig ausgewichen.
Liebe Grüße und eine gute Woche,
Anna-Lena 🙂
J e d e m soll man auch gar nicht ausweichen, liebe Anna-Lena. 😉 Aber Du hast das sicherlich richtig gemacht, wenn Du versucht hast sie zu vermeiden.
Danke für das Lob und liebe Grüße
Helmut
Hier Hexenschuss,
Wie’n Pferdeguss.
Dort Amors Pfeil,
Einfach nur gut.
😉 Gruß
Petros
PS: Gute Besserung
Danke, lieber Petros.
Für den Rat und den Wunsch.
Liebe Grüße
Helmut
die alten Weisen – das ist so schön doppeldeutig
ich denke an die weisen Frauen, ein uraltes Wissen, das wir in unserer modernen und ach so aufgeklärten Zeit gerne belächeln
und die alten Melodien, die Lieder, die Traditionen weitergeben
lieben Gruß
Uta
Das freut mich aber, dass Du das entdeckt hast, liebe Uta. Die einen sind ja vorbereitet durch die Hexen, die Interpretation der anderen ist nachträglich durch die Spottlieder ins Recht gesetzt.
Ganz liebe Grüße
Helmut
Mit den Hexen habe ich mich immer mal wieder beschäftigt und meine Hexe Grünspan möchte ich Dir jetzt gerne schicken.
Hexe Grünspan
Kennt Ihr die Hexe Grünspan,
auch Frau des Grünwalds genannt?
Sie lebt nun schon SEHR lange!
Mindestens einhundertfünfundsiebzig Jahre
und ein halbes, plus einen Tag, zwölf Stunden,
vierundfünfzig Minuten und etliche Sekunden.
Ihr Haar ist durchwirkt von silbernen Fäden,
die Kleider, grünlich, moosig und verblichen,
sind von dezenter Eleganz, doch brüchig
und an vielen wichtigen Stellen
im Laufe der Zeit doch sehr zerschlissen.
Im Alter gebeugt und trotzdem gerade,
gestützt mitunter auf ihren Stock,
begegnet sie uns im Collagenwald,
in dem sie entstand und den sie nun hütet
mit all ihrer Kraft und vor allem mit Geist.
Sie ist sehr bescheiden
und zeigt sich nicht gerne.
Man braucht gute Sicht
und Schärfe der Augen,
damit man erkennt, wer hier unterwegs
im dämmrigen Abend und Gegenlicht.
Ein Silbersalamander an ihrem Gewand,
Schatz und Schutz zu gleichen Teilen.
Es werden sich Himmel und Erde verweilen.
Heilkräfte, Heilsames, Bewahrendes und
Kraft der Erde bündeln sich im Collagenwald,
der in meinen nächtlichen und täglichen Träumen
und selbstverständlich
in meiner Phantasie entstand.
Ja, Ihr habt es verstanden,
es gibt sie nur hier
auf meinem handgeschöpften Papier!
Doch so lebendig wie sie
ist oft der echte Mensch nicht – gleich neben dir.
08. August 2006
Es ist eigentlich die Bildbeschreibung zu der Collage, die ich von ihr gemacht habe.
Für alles mußten sie herhalten, die „Hexen“. Tat der Rücken weh und man konnte sich nicht mehr gerade halten, dann konnte ja nur eine „Hexe“ schuld sein …, also hatte man einen Hexenschuß!
Oh, vielen Dank, liebe Bruni, für Deine ‚zauberhafte‘ Hexe.
Darf ich die – Schatz und Schutz – in meiner „Gastlyrik“ extra präsentieren?
Liebe Grüße
Helmut
Klar darfst Du das … ☺