Lyrisches von Helmut Maier

Frauenbilder

An den Pranger gestellt,
die Reize genossen.
Auf den Scheiterhaufen gebracht,
die Macht gespürt.
Vergewaltigt
und liegengelassen.
An die Innenwand
des Spinds gepinnt.
Virtuelle
Soldatenbraut.

Aber Maria
verehrt.

2 Kommentare

  1. traveller

    schizophren !

  2. Helmut

    Da gebe ich Dir vollkommen Recht, liebe Uta: So ein Verhalten, das ich aus der Geschichte „unserer“ Zeitrechnung extrahiert habe, ist schizophren. Ich darf aber zugestehen, dass das Verhältnis zwischen Männern und Frauen nicht nur durch diese Haltung geprägt war – Göttin sei Dank!

    Der Text, der für eine Ausstellung in Blaubeuren über die „Venus aus dem Hohlen Fels“ wirbt, scheint aber auf der Vorstellung zu beruhen, dass meine Karikatur der Normalauffassung über das Verhältnis der Geschlechter entspricht – sogar in Zeiten v o r der Bildung der patriarchalen Religionen/Kulturen. Zur Information stelle ich diesen Text hier vor, der viele Frauen zurecht (wie ich meine) geärgert hat:
    „Urmutter contra Pin-Up-Girl – Sex und Fruchtbarkeit in der Eiszeit

    Als die Venus aus dem Hohle Fels 2009 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, schieden sich die Geister an der Deutung dieser Figur. Die älteste bekannte Menschendarstellung der Welt – war sie nun die Urmutter schlechthin oder ein pralles eiszeitliche Pin-Up-Girl für
    einsame Jägerstündchen?
    In einer Sonderausstellung versammelt das Museum altsteinzeitliche Venusfiguren und Frauendarstellungen der Eiszeitkunst, sowie eiszeitliche Mannsbilder und Phalli. Der ungenierte Umgang mit der Sexualität zeigt sich in verschiedensten (Paar)Darstellungen der Eiszeitkunst. Unterm steinzeitlichen Lendenschurz herrschte eine
    Freizügigkeit, die sicher manchen neuzeitlichen Betrachter verblüffen wird.
    Höhepunkte der Ausstellung sind die Venus und der Phallus aus dem Hohle Fels bei Schelklingen. Diese Sinnbilder für Weiblichkeit und Männlichkeit der Eiszeit sind im Original in zwei neu gestalteten Räumen der Galerie 40tausend Jahre Kunst zu sehen.“

    Liebe Grüße
    Helmut

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