Wenn mei Großvadder
a Dichder gwea wär,
hedd´r vomma blaua Blaffoo
schdatt vom Hemmel gschrieba
ond dass do wia am Blaffoo
von seiner Wohnschduub
dia schenschde Lamba
ronderhengat am Daag
ond en d´r Nacht
wia´s en d´r Bibel schdoht.
Ond dui Ehrfurcht,
wo er gschbiart hot,
hot sich bei mir
au eigschdellt,
wo i mei elegdrische
Eisabah”˜ griagt han:
dui isch a”˜drieba worda
durch an Draffoo…
Hallo Helmut,
… die armen Nichtschwaben! Da hast Du ihnen aber eine ganz harte Nuss zu knacken gegeben. Übrigens: i be au ganz ehrfirchtig bei d e m Vergleich.
Einen schönen Tag trotz Regen
wünscht Dir
Moni
Ha, do sollat se sich halt a bissale a’schdrenga! 😉
Danke für Deinen humorvoll ehrfirchdiga Kommentar, liebe Moni.
Herzlichen Gruß
Helmut
Das braucht kaum Anstrengung, lieber Helmut.
Deine Ode an die schwäbische Tradition und Sprache gefällt mir!
Dass bei euch das Himmelsblau so nah verwandt ist mit dem Antriebs-Trafo einer Spielzeugeisenbahn macht den besonderen Reiz des Textes aus.
Gruss, Brigitte
Du hast den Antrieb zu meinem Gedicht sehr schön durchschaut, liebe Brigitte. Da ist allerdings sehr viel Subjektivität enthalten 🙂 .
Ganz liebe Grüße
Helmut
P.S.: Ein paar Leuten außerhalb des ehemaligen Herzogtums Schwaben/Allemannien hast Du ja schon ein bisschen auf die Sprünge geholfen, hoffe ich.
Haha geil. Ich bin selbst erst ins Schwabenländle gezogen, ich versteh null. Dabei dachte ich, ich finde deutsche Gedichte bei der Google Suche. xD
Köstlich, köstlich!!
Das würde ich ja sooo gern hören, wie du es sprichst, Helmut!
Hast du die Möglichkeit?
..grüßt dich syntaxia herzlich
und i erst e mool. wie soll i das denn verstooh, i armes floh. mit dr eiseboo, des hätt ich verstooh,
schlaf gut
rosadora
Lieber Helmut,
du weißt um meine Schwäche für deine mundartlichen Gedichte. Ich bin so froh darüber, dass es Autoren wie dich gibt, die diese alte Schreibtradition bewahren und uns „Ausländern“ auf humorvolle und dabei poetische Art ihren jeweiligen Dialekt näher bringen.
Herzliche Grüße aus Berlin von E.
@Flo&Liza: Danke für den Kommentar. Ein bisschen mehr Anstrengung als „null“ hätte ich schon erwartet – und dass vorher das Gedicht Dorfidylle ( https://www.maierlyrik.de/blog/2010/02/25/dorfidylle/ ) gelesen worden wäre 😉 .
Blaffoo wird eigentlich Plafond geschrieben; im Sinne von Zimmerdecke würde ich das heute auch nicht mehr gebrauchen. In der Zeit meines Großvaters war das gang und gäbe. Und Trafo hätte man natürlich nie schwäbisch ausgesprochen geschrieben. Früher wurde auch Mundart häufig mit hochsprachlicher Etymologie geschrieben, wenn überhaupt. Also merken: schriftdeutsch ‚p‘ ist in schwäbischer Mundart Oft ‚b‘, ‚t‘ ist ‚d‘: „Sodele, jetzedle, dapferle“ muss man auch als Zugereister bald beherrschen, um eine schließliche Entscheidung einzuleiten, die dann auch „tapfer“ in Angriff genommen werden muss.
Ist jetzt schon vieles klarer? („Lamba“ sind dann eben ‚Lampen‘, nicht wahr?
Vorläufig mal einfach einen lieben Gruß; den Gegenbesuch einschließlich Kommentierung schiebe ich noch ein bisschen vor mir her.
Helmut
P.S.: Mit wem hatte ich’s eigentlich eher zu tun, mit Flo oder mit Liz?
Auch Euch, Syntaxia, Rosadora und Elke, grüße ich herzlich. Habt Ihr aus meinen Bemerkungen für Flo/Liz etwas entnehmen können?
Bis später wieder
Helmut
Lieber Helmut,
ich hatte eh schon alles verstanden und von daher keinerlei Fragezeichen! 🙂
Und die Vertonung ist so klasse, ich lache noch immer..
..grüßt dich syntaxia herzlich
Danke!!!
Das freut mich ja so …
Liebe Grüße
Helmut
War es Deine eigene Stimme, lieber Helmut?
Bei Blaffoo mußte ich stark nachdenken, aber der Plafont
(Himmel eines Zimmers) fiel mir ein …
Das Schwäbische steckt voller Überraschungen. Obwohl ich des Saarländischen mächtig bin (hm, hm),habe ich große Probleme, andere Dialekte wirklich gut zu verstehen. Wenn man sich dem Witz und dem Augenzwinken stellt, geht es aber ganz gut.
LG von Bruni
Ja, liebe Bruni, ich habe es selber gesprochen! Eigentlich habe ich lesen natürlich auf Schriftdeutsch gelernt, da heißt es bei der Mundart aufpassen, selbst wenn es die eigene ist. Dabei war ich zuerst versucht, bei Blaffoo die zweite Silbe zu betonen wie beim französischen plafond. Ich glaube aber, dass ich das Schwäbisch des Stuttgarter Umlandes gut getroffen habe. Am Samstag habe ich das Schwäbisch von Thomas Felder, dem großartigen Liedermacher, live gehört: das klingt weit rustikaler. Da würde der Großvadder zum Graosvadder – graos nicht zu verwechseln mit grau oder gar Grausen :-). Thomas Felder ging so weit zu behaupten, er sei „a Mo ond er sei frao,
frao, dass er a Frau häb (Indikativ: hau; sprich habe, nicht haue“ – also: „I be a Mo ond i be frao, dass e a Frao hau, mo au frao isch, dass d’se mi hau ka …“
Wenn man das „ao“ wie bei „auch“ spricht (so ist es in Ordnung) und dann schwäbisch auch so schreibt: dass i a Frau hau – dann wird es kompliziert!(weil er sie ja nicht haut, sondern hat …).
Tja, die Mundart – auf englisch Mouth-Art (bei Öttinger vielleicht schon!)?
Liebe Grüße und Dank für Deinen Kommentar.
Helmut
Herrlich ! Ich habe versucht, dein Gedicht für mich laut zu lesen, versucht, mir den Tonfall vorzustellen.
Und dann hab ich’s auch verstanden. 😉
Und jetzt überlege ich, welche Farbe der Trafo von unserer Eisenbahn hat…
lieben Gruß
Uta
Danke für Dein so intensives Einlassen auf den Text, liebe Uta. Ich grüße Dich herzlich.
Helmut
Warm, schön warm
… wird’s Dir hoffentlich ums Herz, litteratte? 😉
Liebe Grüße
Helmut