Lyrisches von Helmut Maier

Eine neue Welt

Welchen Orakelspruch
empfange ich
in dieser eingeschloss’nen
schönen Welt
auf Malta?
Der Oleander und
die Bougainvillen
blühen üppig,
und
der Eukalyptus und
die Mandelbäume
spenden Schatten – und
die Sonnenschirme.

Die Wespe mit dem
freischwebenden Hinterteil
besucht uns auch
und nippt vom Wasser, das
aus unserm Swimmingpool
verspritzt wird,
und die goldnen Sandsteinmauern,
sie sind für ihresgleichen,
auch die hoch darüber
weggeschwirrte Libelle,
kein Hindernis,
und auch die hochgesicherten
Kunstschmiede-Eisentore
nicht.

Wir pilgerten hierher,
wo schöne Rundungen
die Toten bargen
in Xemxija
des tempelgebärenden Volks,
das aus Sizilien
kam
vor siebentausend Jahren
und hier den Schrein
bereitete
in dieser schönen, neuen Welt.

Auch in der Eingeschlossenheit
der schönen Tempelrundungen
empfingen Pilger
aus den alten Welten
den Orakelspruch.

Und endlich angekommen,
erwarten
für unsre alte Welt
auch wir nun
das Orakel
und legen unser Ohr
ans Loch.

9 Kommentare

  1. manacur

    Bitte, aber keine Sprüche hinterlassen, wie

    Malta, Malta,
    auch ich war da! 🙂

    Lg
    Curt

  2. Isabella

    klingt nach wundervollen Tagen … wie schön! Geniest die Zeit!

    herzlichst
    Isabella

  3. Anna-Lena

    Ich wünsche dir wunderschöne Tage mit vielen neuen Impressionen, weit weg von Schnee und Kälte.

    Mit liebem Gruß,
    Anna-Lena

  4. Helmut

    @Curt: Danke für Deinen Orakelspruch: „Keine Sprüche hinterlassen“. Aber mir bleibt jetzt die Deutung. So ist das manchmal mit dem Orakel. 😉
    (Und den beiden nächsten Kommentatorinnen war es offenbar auch sehr geheimnisvoll …)

    @Isabella und Anna-Lena: Ich danke Euch ganz herzlich für Eure guten Wünsche. Bloß: „Aus älterem Archiv“ war die Kategorie, unter welcher der Beitrag abgespeichert wurde. Das heißt: Schnee und Kälte umgeben mich auch: hier in Aichwald. Und Kerzen und ein kleines kerzenlichtbetriebenes Karussell mit goldenen Engeln auf dem Frühstückstisch sollten die Stimmung aufheitern – und die Erinnerung an wirklich wunderschöne Tage auf Malta: vor etlichen Jahren!!!

    Die uralten Tempelanlagen von Malta gaben mir manches Orakel für mein weiteres Leben auf den Weg. Dieses Foto: https://www.malta-fotos.ch/pages/galerie/tempel/HagarQim/html/hagar_qim_temples_-_fotogaleri7.html zeigt übrigens an dem hintersten senkrecht stehenden Stein so ein „Orakelloch“, wo möglicherweise ein hinter der Mauer verborgener Priester (oder eine Priesterin?) eine Botschaft mit auf den Weg gab.

    Vielen Dank Euch allen und liebe Grüße
    Helmut

  5. Moni

    Lieber Helmut,
    bei dem Schneegestöber und der Kälte schaute ich mir zu Deinem Gedicht auch gerne noch die erwähnten Tempelbilder an. Und weißt Du noch? „…easy fo find“ – vielleicht ist das mit dem Verstehen vom Orakel ähnlich.
    Liebe Grüße
    Moni

  6. Anna-Lena

    Wie bereichernd, wenn man sich gedanklich wegträumen kann :-).

    Liebe Grüße in den Sonntag!

  7. Helmut

    Liebe Moni,

    Ich freue mich, wenn Du Dich hast gedanklich wegträumen können. Ja, mit dem Orakel ist das manchmal so eine Sache …
    Man muss schon wissen, wo man steht, um es richtig zu interpretieren.

    Liebe Anna-Lena,

    Ja, wirklich bereichernd die Erfahrungen, die auch heute noch tragen.

    Euch beiden liebe Grüße
    Helmut

  8. traveller

    vor der Leinwand einer Schneelandschaft
    Bilder aus sonnigen Zeiten sehen
    die Wärme spüren
    und in Erinnerungen wandern

    ich möchte auch einmal nach Malta
    so klein und so viel

    lieben Gruß
    Uta

  9. Helmut

    Wir waren in Malta zu einer Zeit, als wir noch nicht wieder ein Wohnmobil hatten (davor einen Ford Transit, heute einen VW-Bus).
    Malta ist aber landschaftlich nicht ganz so der Hit wie weniger besiedelte Teile des Südens.
    Aber in der Versenkung in die Rundungen der Tempel(-Göttin) kann eine ungeahnte Geborgenheit erfahren werden.

    Danke für den Kommentar, liebe Uta,
    und liebe Grüße
    Helmut

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