Lyrisches von Helmut Maier

Frieden? (Impression in Cornwall)

Plötzlich wagt sich
das Rotkehlchen
in die Stube herein,
hüpft auf den Fernsehschrank,
verkündet den Frieden
des Artus,
flattert irritiert durch den Raum
und entflieht.

Da,
um zu versinken
ein Blau
zwischen des Plinius
Pinien
über den viktorianischen Dächern
von Fowey.

Der Wind treibt die Fähre
schneller zum Fußpfad.
Und schon
sammeln die Wolken
das Sonnengold
von den Wiesen der Klippen
und segeln dahin.

Kein Stäubchen trübt mehr
die Sterne.
Spüre ich da Avalon?

8 Kommentare

  1. Petros

    So ein ernstes Thema in so einen lyrischen Fluss gebettet, da möchte man eintauchen und den Frieden darin atmen.
    Doch auch Artus war dem Unfrieden unterlegen. In Avalon pflegte er seine Wunden.

    Gruß
    Petros

    PS: Für mich eines deiner besten Gedichte, die ich bislang gelesen habe.

  2. Petros

    …soweit ich mir da überhaupt eine Bewertung erlauben darf. Ja, und deine „Einfriedung (Umbrische Gedanken)“ hat es mir auch angetan!

  3. Helmut

    Ich sinke zu Boden, lieber Petros!

    Herzliche Grüße
    Helmut

  4. LadyArt

    Lieber Helmut,

    als ich 1974 zum ersten Mal in Cornwall war, auf den Spuren von der Stimmung, die die Lektüre von Daphne du Mauriers Cornwall Bücher in mir ausgelöst hatten, wurde ich richtig süchtig nach diesem Land… und hatte dann auch in den vielen Malen, die ich dort war, sehr intensive Erlebnisse…

    …das Maß der Dinge, zwischen Flüchtigkeit und Friedhof, zwischen dem Flattern eines Flügels im verhangenen Grün einer umwucherten Landstraße und den Mauern einer verfallenen tin-mine … wie sehr danke ich Dir, dass Du mit Deinem wunderbaren Gedicht alle Fenster in mein damaliges Erleben – so verschüttet – wieder aufgestoßen hast…

    Wie schön ist Dein Gedicht, ich bin beglückt….

  5. Helmut

    Das freut mich ganz ungemein, liebe Gabriele.
    Die keltische Kultur insgesamt begeistert mich, seit ich das erste Mal in Nordwales war – noch als Junglehrer.

    Diolch yn fawr iawn
    Helmut

  6. LadyArt

    …what wonderfully mysterious meaning do these syllables hide/bear? – I have not learned the language although I had started a course at the university (which I quit only after three lessons), but still collected some gaelic music, but the fascination has never stopped…

    Of course, here where the words are positioned they certainly mean something like: I wish you a nice evening/ Liebe Grüße/???…

    but this it is exactly what happens when we meet a different culture – we hyper-stylize every simple everyday fact and look for mysteries and secrets… (where there was mostly nothing but a terribly hard toil for the people at the time… to survive during bitter winter time, to strive and plod, just to stay alive … to toil and slave away their part in life – because there had always been those strong ones above and the hard working ones below…)

  7. Helmut

    🙂
    🙂
    🙂

    Quite simply: Sehr (iawn) vielen (yn fawr) Dank (diolch)
    (auf walisisch/Welsh – ähnlich wie Cornish

    Thanks a lot
    Helmut 😉

  8. traveller

    *seufz*

    auch hier wieder Erinnerungen an einen Urlaub
    (wir sind viel mit dem Wohnmobil in Europa unterwegs)
    an felsige Küste und Burgruinen
    an kleine Städte mit weiß getünchten Häusern
    an ganz viel Natur und Wind und Meer
    und darüber die Möwen …

    lieben Gruß
    Uta

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