Lyrisches von Helmut Maier

Goldhimmel

Goldhimmel
kontrastiert von Dunkelwolkenungetümen,
golden leuchtend
die Nachbarhaus-Vorderwand.
Nur wenige Minuten
bis zum Sonnenuntergang.
Dann fällt die Blässe
des Nichtssagenden
über die Welt.
Nur die Erinnerung bleibt
und treibt Blüten.

9 Kommentare

  1. ahora- giocanda

    „Dunkelwolkenungetüme“ – was für ein Wort! und „blütentreibende Erinnerungen“ – stark und aussagekräftig.
    „Die Blässe des Nichtssagenden“ Was für ein Spiel mit den Worten!
    Liebe Grüße
    Barbara

  2. Bjoern

    Goldhimmel – hübsches Wort.

  3. Helmut

    Euch beiden, Barbara und Bjoern, vielen Dank für die wertschätzende Kommentierung.

    Liebe Grüße
    Helmut

  4. Elke K.

    Lieber Lyrikfreund,

    darf ich dir einen Vorschlag machen?
    M.E. würde dieser wirklich poetische Text gewinnen durch das Verdichten, Wegnehmen des doppelten „Nur“ und einiger Präpositionen sowie der Wiederholung der Überschrift.

    Mein Vorschlag:

    Kontrastiert von
    Dunkelwolkenungetümen
    die Nachbarhaus-Vorderwand.
    Wenige Minuten bleiben
    bis zum Sonnenuntergang.
    Dann fällt Blässe
    über die Welt.
    Nichtssagend.
    Nur Erinnerung
    treibt Blüten.

    Oh weh. lieber Freund, steinige mich nicht in Gedanken! Aber ich mag halt diesen Text, dieses Bild.

    Herzlichst, E. aus Berlin

  5. Helmut

    Schön ist Deine Variante, liebe Elke. Die Stimmung, die ich erlebt habe, trifft sie nicht – es ist eine andere. Das mag mit daran liegen, dass ich es nicht richtig rübergebracht habe, dass der „Goldhimmel“ nicht (oder nicht nur?) eine Metapher für die Hauswand war, sondern eine zweite/erste Realität.

    Lass mich in meiner dritten Zeile versuchshalber hier beim Kommentar das Wort „auch“ hinzufügen, um das Gesagte zu vermitteln:

    Goldhimmel
    kontrastiert von Dunkelwolkenungetümen,
    golden leuchtend auch
    die Nachbarhaus-Vorderwand.
    Nur wenige Minuten
    bis zum Sonnenuntergang.
    Dann fällt die Blässe
    des Nichtssagenden
    über die Welt.
    Nur die Erinnerung bleibt
    und treibt Blüten.

  6. Elke K.

    Ja, lieber Helmut, es ist kaum möglich, die jeweilige Stimmung/Sichtweise des Autors genau nachzuempfinden. Dein „auch“ verdeutlicht mehr.

    Herzlichst, E.

  7. Helmut

    Danke für die Einschätzung, liebe Elke, und nichts für ungut
    und liebe Grüße
    Helmut

  8. Traveller

    starke Bilder (in der Verdichtung noch stärker)

    das Leuchten – wirklich nur ein kurzer Moment, bis es verblasst, seine Kraft verliert

    gut eingefangen

    lieben Gruß
    Uta

  9. Helmut

    Gerne auch für Dich eingefangen …, liebe Uta.
    Ich danke Dir sehr für Deinen hochschätzenden Kommentar
    und schicke liebe Grüße
    Helmut

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Maier-Lyrik

Theme von Anders NorénHoch ↑