Nicht aufhalten
können wir sie,
die Momente.
Aber bewahren
im Sinnen und Trachten
und uns schon längst
vor der Erfüllung
herholen aus der Erinnerung
künftiges Glück.
Unglück müssen wir dulden,
aber niemals
kann es aufwiegen
das dankbar Genoss´ne.
So sag ich,
solange ich Glück
noch genieße.
Ja, lass sie uns geniessen, Helmut, die kleinen oder grossen Glückserfahrungen, die so viel Ungemach aufwiegen und vergessen machen…
Einen schönen Sonntag wünscht
Brigitte
Danke, Brigitte, ja, ‚Ungemach‘ ist bescheidener im Hinblick auf die Kompensation. Da hast Du vollkommen Recht. Schön, dass Dich mein Text von diesem Wort nicht abgezogen hat.
Liebe Grüße, verbunden mit dem Wunsch zurück für einen schönen Sonntag
Helmut
*nickt*
man kann sie nicht festhalten, die momente.
aber das ist nicht nur mit wehmütigem auge zu betrachten.
denn nicht nur das glück geht vorüber – auch das, was uns beschwert und traurig macht ist end-lich. und das ist gut so. sonst wäre es doch zu drückend, müsste man denken: einmal unglück, für immer unglück.
ja, für immer im glück wollte wohl so mancher gern leben. aber niemand weiß im voraus, was ihn trifft. und so ist es gut, dass beides wechselt.
und doch auch, dass man ein gedächtnis hat für beides.
für unglück – um in glücklichen tagen dankbar zu sein für das, was man hat.
und für glück – um in unglücklichen tagen die hoffnung zu nähren, dass es zurückkehren könnte um das schwere zu enden.
anregende gedanken hast du niedergeschrieben. danke.
lg,
kathrin
Danke, Kathrin, für diese regelrechte Exegese. Sie führt sogar über den Graben der leichten Ironie hinüber, mit der ich wie eine Amsel am Schluss ihres Gesangs mit einem undeutlichen Triller alles in Frage gestellt habe, was ich zuvor sagte.
Danke für diese Klarheit
und liebe Grüße
Helmut
Mit klaren und dabei warmherzigen Worten hast du eine uns allen wohl vertraute Erkenntnis lyrisch verpackt.
Und gerade deine Schlusswahrheit macht den Effekt des Gedichtes aus.
Ich teile nicht deinen Standpunkt, dass du mit deinem Abschlusstriller das vorher Gesagte in Frage stellst- im Gegenteil: Du pointierst die dem Leser ebenfalls bekannte Wahrheit und abhängig von desses Lesart eröffnest du ihm damit eine augenzwinkernde (oder wehmütige) Sichtweise.
Gelungen!
Herzlichst, E.
@kathrin
…ja, für immer im glück wollte wohl so mancher gern leben…
die haben wohl noch nie die Aussage von G.B.Shaw gelesen und reflektiert:
„Ein ganzes Leben erfüllt von Glück! Kein lebender Mensch könnte das ertragen: Es wäre die Hölle auf Erden!“
LG
Curt
viele Momente formen sich zu einer Lebenskette
positive und negative
ich stimme Kathrin zu, dass die Erinnerung an beide wichtig ist
weil sie sich gegenseitig relativieren
weil sie gegen Erstarrung wirken
lieben Gruß
Uta
Ihr lieben PhilosophInnen, Elke, Curt und Uta, habt vielen Dank für Eure detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Als Collage aller Kommentare hier müsste ein ganz ansehnlicher Essay herauskommen.
Ich wünsche Euch und allen Kommentierenden eine gute Woche, was bei so viel Gehirntraining kaum vermeidbar sein wird.
Liebe Grüße
Helmut
Still liest hier einer, der sich gerade erinnert zurück und/oder nach vorne. Halb nickt er mit dem Kopf, halb schüttelt er ihn… so viel Weisheit, ach wäre sie doch gegenwärtig.
Gruß
Petros
…der b.a.w. seine Texte unter „schreibdoch.de“ veröffentlicht.
Hallo Petros,
Ich hoffe, Du bemerkst, dass ich die Weisheit etwas ironisch dargestellt habe. (Auch wenn sie vielleicht schon was für sich hat …)
Danke für Deinen Besuch, der mich sehr gefreut hat
und liebe Grüße
Helmut