Schenkst Du
einem Baby Blumen?
Mensch ist Mensch,
sagst Du
und hast Recht.
Aber Blumen für ein Baby,
weil es ein Mensch ist?
Menschen lieben ja
Blumen.
Gewiss.
Braucht Deine Frau
Blumen als
Aufmerksamkeit?
Als Zeichen
der Liebe?
Mensch ist Mensch,
sagst Du doch nicht,
ein Baby braucht doch auch
keine Blumen,
wirst Du nicht sagen
und versagst ihr
die Freude nicht.
Mensch ist Mensch,
sagst Du,
edel und mit nichts
zu vergleichen
seine Würde.
So behandle ich Menschen
gleich als Menschen.
Aber will Deine Frau
Behandelt werden
Wie Dein Kumpel?
Mensch ist Mensch,
sagst Du
Und Du hast Recht.
Schlechter behandelst Du
Deine Frau nicht
als Deinen Kumpel.
Sind aber Menschen
Mit minderen Rechten
Nicht angewiesen darauf,
dass ihnen mehr Aufmerksamkeit
zukommt von denen,
die ihnen Rechte
erkämpfen wollen,
als denen, die sie schon haben?
Behandelst Du nicht
alle Menschen gleich,
weil sie gleich sind an Rechten,
durch irgendwelche
Verfassungen garantiert,
Menschenrechtserklärungen,
Revolutionspapiere?
Sind Männer und Frauen
gleich,
weil alle Menschen
angeblich gleich sind?
Behandelst Du Frauen
gerechter,
wenn Du sie behandelst
wie Männer?
Warum nicht,
sagst Du,
und Du hast
Recht,
wenn es recht ist
– wenn Du Dich damit
ins Unrecht nicht
gesetzt hast.
All men are equal.
Was für ein Unsinn!
All men are equal.
Was für eine
Errungenschaft auch!
All men are equal.
Wenn´s bloß dabei
nicht bleibt
noch länger.
All men are equal.
Was für ein Unsinn!
All men are equal.
Was für eine
Errungenschaft auch!
…wirklich schön, Dein Kampf gegen stupende, undifferenzierte Gleichmacherei…
Ich habe mir mal das Wort „Patriarch“ noch einmal zu Herzen genommen und im Haikuformat etwas dazu geschrieben, in der Hoffnung, diese besondere Sorte Mensch dichterisch etwas zu durchleuchten:
patriarch
das wort patriarch
birgt vater herrscher heimat
gutes und böses
darin enthalten
fürsorge obhut hilfe
hass und verblendung
knecht seiner zeit
ist was er ist patriarch
spielball der macht
ein machterhalt quält
peinigt die schlaflose nacht
zersetzt den morgen
gut oder böse
charakterlich vorbestimmt
geeint zerrissen
kraftvoller herrscher
nicht primus inter pares
das heißt patriarch
Ich wünsche Dir eine beglückende „Freizeit“ mit Enkel FINN und freue mich auf weitere Beiträge in diesem Blog.
Liebe Grüße
Gabriele
Hallo Gabriele,
in aller Kürze: Vielen Dank!
Liebe Grüße
Helmut
P.S.: Es handelt sich wohl nicht in erster Linie um „diese … Sorte Mensch“ beim Patriarchen. Es ist wohl eher eine strukturelle und philosophische Frage.
Wie fad wäre es, wenn alle Kumpel wären.
Gerne Frau sein und sein männliches Potenzial kennen.
Gerne Mann sein mit sanfter Seite.
Hin und wieder trifft man solche Menschen,
lieber Helmut.
Dass frau hin und wieder solche Menschen trifft, ist beglückend, liebe Barbara. Und für uns Männer ist das natürlich auch entlastend.
Ja, ausgeglichene Menschen, ein wunderbares Ziel.
Liebe Grüße
Helmut
…Alle Menschen sind gleich… – vor dem Gesetz,
steht in Verfassungen und Gesetzestexten.
Sollten sie zumindest sein.
Ansonsten wäre es direkt unmenschlich, wenn man aus dieser Aussage Richtlinien für sein Verhalten anderen gegenüber ableiten würde.
Und wäre damit der Titel Deines Eintrages, lieber Helmut, nicht eigentlich:
Eine Frage an jedermann?
LG
Curt
Danke für Deine Antwort, lieber Curt.
„… wäre es direkt unmenschlich, wenn man aus dieser Aussage Richtlinien für sein Verhalten anderen gegenüber ableiten würde.“ Warum nicht, wenn es in einfühlender Art geschieht? Natürlich ja, wenn daraus ein Alibi abgeleitet wird.
Und da wollte ich als Mann wirklich zu allererst Männer ansprechen. (Wenn Frauen daraus auch zu gerechter Einschätzung ihres Verhaltens angeregt werden sollten warum nicht?)
Liebe Grüße
Helmut
…und ich bleibe dabei:
Wer die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit sieht und dennoch keinen Unterschied macht, dem sind sie zu allererst “Mensch”… also ihm gleich. […]
Gleichberechtigt impliziert, dass man schon für diese Ur-Gleichheit ein “Recht” benötigt, das wiederum ja so etwas wie einen Herrschaftsanspruch begründet, also doch eine Über- und Unterordnung.
Und wenn das so ist, dann muss der Mensch also diesen Anspruch geltend machen, Mensch zu sein?
…und warum nicht einem Kind Blumen schenken und meiner Frau keinen Bohrhammer zum Geburtstag schenken, wenn sie Freude daran hat.
Und: Ich lasse mir von einer Frau auch die Tür aufhalten, wenn wie es denn tut.
Ach…
Petros
Der Mensch muss diesen Anspruch geltend machen k ö n n e n, wenn es nötig ist. N u r das ist der Sinn der Gleichberechtigung.
Noch besser ist, wenn man dem Menschen gerecht wird.
Liebe Grüße
Helmut
Ich bezog mich bisher auf Nr.7.
„…und warum nicht einem Kind Blumen schenken und meiner Frau keinen Bohrhammer zum Geburtstag schenken, wenn sie Freude daran hat.
Und: Ich lasse mir von einer Frau auch die Tür aufhalten, wenn wie es denn tut.“
Wenn man dem jeweiligen Menschen damit gerecht wird, warum nicht?
Aber: Hast Du bewusst ‚Baby‘ durch ‚Kind‘ ersetzt, um Dich herauszuwinden?
Helmut
Lieber Helmut,
Ja, ich weiß, dass Du das patriarchalische Gedankengut gemeint hast, das sich überall und in jeder Nische durchgesetzt hat/durchschimmert – und ich freue mich, dass Du Dich dagegen stemmst.
Das sind die zarten Töne in der männlichen Welt, von den Männern, die vielleicht, weil sie so denken, auch Frauen getroffen haben, die mit ihnen zusammen diesen anderen Weg des Denkens beschreiten konnten und einen Kampf gegen das „philosophisch/gedankliche Patriarchat“ führen, das unsere Welt belebt.
Ich bin vielen Menschen begegnet, die „arrogant-männlich/weiblich-gesellschaftlich/finanziell/sexuell“ in Oben und Unten denken, welchen Machtanspruch sie sich auch immer zu eigen machen (es existiert überall)- aber ich habe gelernt mich dann wegzuwenden, wenn es aussichtslos ist…
Irgendwann gehört es zum/r Basiswissen/Basislebenserfahrung, dass man Menschen nicht wirklich verändern kann, auch wenn man es jahrelang durch Anpassung/Toleranz/Schwäche/Gegenwehr/Gespräche/Vorbild etc. versucht.
Im übrigen mag ich dieses Wort „Mensch sein“ überhaupt nicht, ja im Gegenteil, mir wird dabei speiübel. Es führt mich in absurde, chaotische Vorstellungswelten, weil alles was denkbar ist, leider auch menschlich ist und realisiert werden kann und sekündlich realisiert wird.
Welche Welt ist denn ideal? In welcher Welt würde man denn leben wollen? Doch immer in der, in der jeder einzelne, der sich fühlt und der denkt und der atmet, sein Recht bekommt, so zu leben, dass er in der Lage ist Glück und Freude zu empfinden.
Halt: kategorischer Imperativ ist da wieder im Wege.
…Es können nie alle glücklich sein, sonst gäbe es die Worte Neid und Missgunst und Eifersucht und Habgier nicht, und die gab es aber auch schon weit zurück, im alten Testament und auch zur Zeit der Ägypter und weit davor… und alles ist menschlich.
Klingt das besserwisserisch? Ich hoffe nicht, ich möchte nur meine Gedanken äußern, die sich aufstauen, wenn ich lese… und das ist sehr anregend und baut auf…
Ich fand in der Auseinandersetzung mit Dir so viel echte Ernsthaftigkeit, dass ich gerne einen öffentlichen Kotau mache (und das ist selten!) –
Ich wünsche Dir eine gute Nacht
Gabriele
„Sind Männer und Frauen
gleich,
weil alle Menschen
angeblich gleich sind?“
Nein, das wäre ja grausam, oder?
Männer und Frauen könnten sich eigentlich wunderbar ergänzen.
Was soll man mit zwei Gläsern, wenn man nichts hat, was man hinein geben könnte?
Wie einsam wäre das Meer, wenn es nicht auf Land träfe?
Was wäre der Tag, wenn es keine Nacht gäbe?
Wären Männer und Frauen gleich, würden wir sie nicht als Männer und Frauen wahrnehmen, sondern einfach als Menschen. Irgendeinen Menschen. Egal wer. Wenn alle gleich wären, wäre niemand etwas Besonderes. Wir WÄREN einfach nur. Vielleicht wäre es genug? Einfach nur zu sein? Aber wären wir dann noch Mensch?
„Behandelst Du Frauen
gerechter,
wenn Du sie behandelst
wie Männer?“
Nein, sicher nicht. Gibt es Menschen, die glauben, dass Frauen wie Männer behandelt werden wollen? Die so genannte Gleichberechtigung, die Frauen anstreben, hat damit ganz sicher nichts zu tun. Gleichberechtigung. So gleich und so ungleich zugleich.
Vielleicht wollen Frauen einfach respektiert und geachtet werden, und zwar so, wie sie sind, als Frau.
Vielleicht wollen Frauen, dass das, was sie als wichtig empfinden, nicht von Männern als unwichtig und DÄMlich abgetan wird.
Vielleicht wollen sie einfach als gleichberechtigt neben dem Mann stehen, in ihrer Funktion als Frau. Und nicht zum Mann werden. 🙂
Vielleicht wollen Frauen immer noch, dass man ihnen die Türe aufhält oder die schwere Tasche trägt und trotzdem als „gleichberechtigter“ Mensch wahrgenommen werden.
Vielleicht wollen Frauen nicht unter dem Mann stehen, sondern neben ihm, als gleichberechtigter Partner in einem Team, wo jeder das dazu beiträgt, was er am besten kann. 🙂 Auch das kann man als Gleichsein ansehen.
Gleich und gleich ist noch lange nicht gleich. 🙂
Ich weiß nicht, ob das jetzt alles hier hingehört, aber das ist es, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich deine Zeilen gelesen habe, die mich angesprochen und die mir auch sehr gefallen haben.
Liebe Grüße,
Martina
Für alles Weiterdenken am Thema bedanke ich mich recht herzlich.
Liebe Grüße Euch allen
Helmut