Das letzte Warten hat begonnen.
Den Atem eines Neuen spür´ ich schon.
Er schlüpft in alle Poren,
begeistert Haut und Haare,
erwärmt das Innerste,
lässt neue Träume keimen
und neue Verse,
die das Licht schon spüren,
das sich in aller Heimlichkeit
ins Tagewerk einschleicht
und plötzlich strahlend scheint,
als wäre immer es gewesen.
Das letzte Warten,
das ist eins des Hoffens
auf ganz gewiss Erwartetes,
auf Schlüsselblumen, Lämmerhüpfen,
auf Maienduft, auf grünend
stetes Wachsen, auf Kraft
des Aufstehns und Inangriffnehmens.
Und letztes Warten ist es nur
im Wissen um ein Wiederkehrendes,
das keinen Leerlauf meint,
kein Hecheln hinter unerfüllter
und hemmend hinkend machender
und träge Dämmerung befördernder
Anford’rung her.
Befreit gebunden an das Leben,
ganz ungebunden an den Todeswillen,
geborgen in dem Glauben an
die glaubenlose Zuversicht
des sprühend in das Morgen Tanzens
im heutigen Genuss
des Kreisedrehens
und des Kreischens.
So lasst ein Lichtlein uns entzünden
und leuchten in die starren Räume.
So lasst uns ruhen in dem Dunkel,
dem immer neu das Licht
den Platz einräumt,
um neue Kraft zu schöpfen.
So lasst das Leben uns erneuen.
Lieber Helmut,
das passt grad so wunderbar.
Gestern mittag auf dem Weg ins Pflegezentrum hätte ich so gern meinen Patienten von dieser Wärme gegeben, die durch die Sonnenstrahlen schon spürbar waren. Es machte so fröhlich, dass sich mein schwerst betroffener Patient von mir hat anstecken lassen. Auch er schaute zum Fenster und nahm die Sonne wahr..
Komme heute gegen 17Uhr aus der Praxis und merke, ich fahre im Hellen heim. Das streichelt die Seele und weckt wirklich die Vorfreude auf den nahenden Frühling, auf das Sich-Erneuern…
..grüßt m.m.
Liebe m.m.,
Wenn es passt, ist das Gedicht schon deshalb etwas wert.
Danke für das Lob.
Liebe Grüße und Glückwunsch zum Erlebnis
Helmut
Lieber Helmut,
noch einmal. Darf ich in meine Blogs, bzw. Homepage einen Link auf deine Seite einbringen? Bitte gib mir Bescheid. Danke
Liebe Grüße Gabriele
LIeber Helmut,
nun möchte ich aber doch etwas zu deinem Gedicht „Lichtmess“ sagen, für dessen Wortgewalt es doch ein paar mehr Augenblicke benötigt… und ich denke, dass ich es mir wieder vornehmen werde. Es ist voll von Philosophie und Be/Erkenntnis, so reich an Lebenserfahrung und bewusster, „kreischender“ (im positivsten Sinne gesagt) Lebensbejahung Zitat:
„Befreit gebunden an das Leben,
ganz ungebunden an den Todeswillen,
geborgen in dem Glauben an
die glaubenlose Zuversicht“
…und dieses Geborgensein im Glauben an „glaubenlose Zuversicht“ ist eine wunderbare Zeile, diese Versöhnung mit dem was noch drei Zeilen zuvor als Bedrohung „Tod“ dastand, wenn auch gemildert, da „ungebunden“ – „frei“ – diese Worte sind das Schönste, das ich seit langem las. Es ist ein Manifest gegen die düstere Bedrohung und ein sich „gänzlich“ öffnen an den Neubeginn, ohne den Balast von Sünde, Hölle, Teufel, Verdammnis und namenlosen Ketten… gibt es denn ein Danach – Egal, sagst du, das Diesseits ist das Fest, lasst uns die Tage füllen, lasst uns ein Licht entzünden…
Noch einmal danke…
Ein Auftakt in das neue Licht, das neue Jahr, das jetzt beginnt. Sollte ich in der Interpretation zu weit gegangen sein, etwas missverstanden haben, dann sag es mir.
Liebe Grüße und gute Nacht
Gabriele
Liebe Gabriele,
Du hast mich beinahe beschämt. Das, was ich mit „Wortgewalt“ (und das bei einem, der sich der Gewaltfreiheit verschrieben hat 😉 ) auszudrücken versuchte, hast Du in wenige Worte gefasst: „Neubeginn, ohne den Balast von Sünde, Hölle, Teufel, Verdammnis und namenlosen Ketten“. Danke Dir dafür!
Liebe Grüße
Helmut