Nüchternwerdung nach dem Feiertagsrausch
Wenn nun die Nächte kürzer wieder werden,
so raffe ich mich auf und sage
dem Winterschlaf Ade,
wenn jeden Tag uns von Natur aus schon
mehr Raum im Licht für Tätigkeiten bleibt,
so wie die Alten sagten:
„zu Nutz und Frommen“:
wenn Nützliches gleich Angenehmes heißt:
nicht noch mehr Dividende,
die nicht mehr als geteilt,
die als gerafft, geraubt zu gelten hat,
nein, dass ich vom Gemeinbesitz der Menschen
weltweit das, was mir zugeteilt, annehmen kann,
dass meine inn´re Würde drunter nicht leidet.
Ruhmreiche Schande wünsche ich mir nicht.
Titel wie Text gern gelesen!
Bleibt der Wunsch, dass sich nicht nur die Sonne wendet, sondern auch der Mensch… wenn nicht in diesem Jahr, dann vielleicht im nächsten.
LG
Petros
PS: Gut ist, dass trotz des Überangebotes noch nicht alle „Trinker“ geworden oder zwischenzeitlich „trocken“ sind.
Danke für den Kommentar, Petros, der vieles so ausdrückt, wie ich es empfinde.
Allerdings will ich nicht jedem Rausch das Attribut ‚Trinker‘ zuordnen.
Liebe Grüße
Helmut
…deshalb auch in Anführungszeichen gesetzt. Die Wortwahl ist zugegebenermaßen etwas plump.
LG
Petros
Nein, durchaus nicht plump. Für manchen Rausch sicher eine treffende Metapher!
LG
Helmut
mehr Licht…
im Raum 😉
wie Goethe an seinem Ende?
auch sooo
am Anfang!
Ich dachte eben an die Verwechslung mit ‚Mer liecht‘ (nicht mehr vollendet: ‚hier so schlecht.‘)
das ist ein unglaubliches werk.
der inhalt so stark, und hat aber eine melodie wie ein hochpoetisches gedicht.
ich würde es gern lesen …
lieben gruß von der lylo
Oh, vielen Dank für die Wertschätzung und das Lob, liebe Lylo. Es ist einfach das, was ich jetzt wieder in der Dankesrede von Doris Lessing viel detaillierter und ausführlicher gefunden habe.
Ein Gruß in die länger werdenden Tage – schon bald! – hinein
Helmut
mehr Raum im Licht (eine wunderschöne Formulierung)
aber nicht „mehr, mehr …“
keine Gier, sondern Zufriedenheit
aber auch Annehmen können mit erhobenem Kopf
nachdenklich machende Zeilen
die viele Anregungen bieten
liebe Grüße
Uta
Liebe Uta,
Das freut mich, wenn der Text Anregungen bietet und zum Nachdenken bringt. Wenn dann Formulierungen als schön empfunden werden, kann ich nicht mehr wünschen.
Liebe Grüße
Helmut